Philipp Theisohn erzählt die Lebensgeschichte C.F. Meyers neu - als Roman einer Epoche, ihrer Sehnsüchte und Ängste.Das Bild, das uns von C.F. Meyer, dem ersten modernen Lyriker deutscher Sprache, geblieben ist, wird durchzogen von Widersprüchen. Hier der realistische Novellist, der versierte Poet, der Nationaldichter. Dort der dekadente Zögling des Zürcher Patriziats, der fromme Sonderling, nicht nur in seinem Konservatismus ein Antipode Gottfried Kellers. Hinter den Masken des Ruhms, schlimmer noch, ein missverstandener Bruder und missratener Sohn, ein kranker Mann, ein Irrenhäusler.Vielleicht ist die Zeit für eine weitere, für eine letzte Erzählung gekommen: Die Erzählung einer literarischen Existenz, die vierzig Jahre lang ohne Werk bleibt, um dann sogleich wieder hinter den Texten zu verschwinden, den eigenen wie den fremden. Die Erzählung einer Krankheit, die sich von Zeile zu Zeile ausbreitet, eine ganze Schreibgemeinschaft befällt und ihre Sinne verdunkelt. Eine Biographie, die uns das 19. Jahrhundert neu verstehen lässt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einen faszinierenden Autor stellt Philipp Theison auf faszinierende Art vor, so Rezensent Thomas Steinfeld. Conrad Ferdinand Meyer war im späten 19. Jahrhundert ein Literaturstar, spezialisiert war er auf Romane und auch Gedichte mit historischen Themen. Er wuchs in einer reichen Schweizer Familie auf und wurde von seiner Mutter tyrannisiert, teils schien er wenige Kontakte außerhalb seiner Familie gehabt zu haben, lediglich knapp zwei Jahrzehnte lang führte er, nachdem er selbst heiratete, ein einigermaßen geregeltes bürgerliches Leben, bevor er in Heilanstalten und Einsamkeit endete. Was nun das literarische Werk betrifft, so Theisons Analyse, so orientierte sich Meyers Fiktion eng an der Geschichtswissenschaft - vor allem jedoch unternahm der Autor nie den Versuch, die Vergangenheit mit seiner Gegenwart in Verbindung zu setzen, vielmehr bleibt sie etwas unwiederbringlich Vergangenes, Unerreichbares. Eben diese Qualitäten scheinen Steinfeld zu imponieren und Theison arbeitet sie in seinem durchaus anspruchsvollen, tiefgründigen, lebendig geschriebenen Buch heraus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Was für ei(n) Erkenntnis spendendes Lesevergnügen.« (Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur, 07.08.2025) »Eine ausnehmend gut zu lesende, wohl informierte und (...) pointiert formulierte Biografie.« (Alexander Kluy, Buchkultur, 08/2025) »(E)ine umfassende, glänzend geschriebene neue Biografie.« (Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 31.08.2025) »Eingehend behandelt Theisohn Meyers akribisches Arbeitsverfahren, die oft jahrelange Arbeit und hohe Präzision an jedem einzelnen Werk.« (Manfred Orlick, Literaturkritik.de, 08.10.2025) »Theisohn gelingt ein plastisches Bild des schwierigen Prozesses, der Erfolge, der Niederlagen. Immer wieder vergegenwärtigt er die ambivalente Statur des menschenscheuen Dichters, der nur im Schreiben zu sich selbst findet.« (Pia Reinacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2025) »In seiner Meyer-Biografie, die dem Anspruch eines neuen Instant-Standardwerks gerecht wird, bringt er ein sagenhaftes Kunststück fertig: Noch spannender als die Beschreibung von Meyers Leben lesen sich die Interpretationen seiner Werke.« (Matthias Heine, Die Welt, 10.10.2025) »Was an Leben doch in (C. F. Meyer) ist, obwohl er es kaum zuliess, auch nicht in seinen Dichtungen, zeigt der in Zürich lehrende Literaturwissenschafter Philipp Theisohn in einer exzellenten Biografie auf. Sie bleibt nicht bei den Lebensfakten stehen, sondern verbindet diese virtuos mit Meyers Werken.« (Julian Schütt, CH Media, 11.10.2025) »Die große Überraschung 2025: Eine neue Biografie über einen halbvergessenen Dichter, deren Interpretationen 150 Jahre alter Novellen man verschlingt wie Krimis für den Intellekt.« (Matthias Heine, Die Welt, 21.10.2025) »Welch ungeheuren Stoff dieser Gelehrte zu erzählen hat, 'ungeheuer' im mehrfachen Wortsinn. Er tut es souverän, in einer überaus lebendigen, ergreifenden Sprache und mit einer gedanklichen Tiefe, die den Leser immer wieder staunen lässt.« (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 19.11.2025) »Philipp Theisohn beschreibt minutiös Meyers Schaffensweise.« (Erich Klein, ORF Ö1, 30.11.2025)







