Die Bilanz eines unverwechselbaren und doch eine ganze Epoche repräsentierenden Lebens
Nach »Karlmann« und »Vaterjahre« - der Höhepunkt von Michael Kleebergs Romankunst
Karlmann will's noch mal wissen. Obwohl in die Jahre gekommen, zählt er sich) keineswegs zum alten Eisen. Jetzt, zu seinem 60sten, lädt er zur großen Sause. Und er zieht Zwischenbilanz, wie eh und je mit süffisantem Eigensinn, frei von Sentimentalität und nach wie vor nicht willens, klein beizugeben.
Das, was sich für ihn wie eine zweite Jugend anfühlt, ist vom Gedanken an Unwiederbringliches überschattet. Doch gegen die Übermacht der Gefühle hat Charly Renn sich schon immer zu wappnen gewusst. Das ist auch bitter nötig. Denn sein Selbstbild wird nicht nur in der Corona-Zeit auf eine harte Probe gestellt, sondern auch in der des Abschiednehmens vom sterbenden Vater und in der Konfrontation mit den eigenen Kindern, die längst ihre eigenen Wege gehen. So nimmt er ein letztes Projekt in Angriff,eins, das ihm noch einmal all seine Steherqualitäten abverlangt. In einer Hamburger Kultureinrichtung wird er zum Aktivisten wider Willen, nur um am Ende festzustellen, dass eine neue, eine völlig andere Zeit angebrochen ist, die nicht mehr viel mit ihm zu tun hat.
Im dritten und letzten Teil der »Karlmann«-Trilogie, die viele Jahrzehnte bundesrepublikanischer Gesellschaft erzählt, zeigt Michael Kleeberg seinen Protagonisten nun im reizvollen Licht der Dämmerung.
Nach »Karlmann« und »Vaterjahre« - der Höhepunkt von Michael Kleebergs Romankunst
Karlmann will's noch mal wissen. Obwohl in die Jahre gekommen, zählt er sich) keineswegs zum alten Eisen. Jetzt, zu seinem 60sten, lädt er zur großen Sause. Und er zieht Zwischenbilanz, wie eh und je mit süffisantem Eigensinn, frei von Sentimentalität und nach wie vor nicht willens, klein beizugeben.
Das, was sich für ihn wie eine zweite Jugend anfühlt, ist vom Gedanken an Unwiederbringliches überschattet. Doch gegen die Übermacht der Gefühle hat Charly Renn sich schon immer zu wappnen gewusst. Das ist auch bitter nötig. Denn sein Selbstbild wird nicht nur in der Corona-Zeit auf eine harte Probe gestellt, sondern auch in der des Abschiednehmens vom sterbenden Vater und in der Konfrontation mit den eigenen Kindern, die längst ihre eigenen Wege gehen. So nimmt er ein letztes Projekt in Angriff,eins, das ihm noch einmal all seine Steherqualitäten abverlangt. In einer Hamburger Kultureinrichtung wird er zum Aktivisten wider Willen, nur um am Ende festzustellen, dass eine neue, eine völlig andere Zeit angebrochen ist, die nicht mehr viel mit ihm zu tun hat.
Im dritten und letzten Teil der »Karlmann«-Trilogie, die viele Jahrzehnte bundesrepublikanischer Gesellschaft erzählt, zeigt Michael Kleeberg seinen Protagonisten nun im reizvollen Licht der Dämmerung.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jörg Magenau kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum es dieser Roman nicht mal auf die Longlist des Deutschen Buchpreis geschafft hat. Großartig findet es Magenau, wie Michael Kleeberg ein gesellschaftliches Panorama um seinen Romanhelden Karlmann Renn entspinnt, das nicht nur eine "boshaft-präzise Studie einer alternden Gesellschaft" umfasst, sondern auch bravourös die Zeit der Corona-Jahre, jubelt Magenau. Zu Beginn des Bandes feiert der Protagonist seinen 60. Geburtstag, zusammen mit allen möglichen Personen aus seiner Vergangenheit - 170 Seiten lang wird diese Party erzählt und das ist keine Zeile zu lang, versichert der Kritiker. Unterbrochen werden die Ereignisse von meisterlich erzählten Rückblenden auf Charlys Leben, Magenau denkt dabei an Proust und John Updike. Angetan ist er auch von der allwichtigen und allmächtigen Instanz des Erzählers und von den Figurenporträts, die dieser liefert. Der Kritiker ist also rundum glücklich mit diesem Abschlussband der Karlmann-Trilogie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit "Dämmerung" legt Kleeberg [...] den dritten Teil seiner Karlmann-Trilogie vor, mit der er vierzig Jahre Sozialgeschichte der alten und der neuen Bundesrepublik abdeckt, ein hierzulande beispielloses Projekt.« Süddeutsche Zeitung, Burkhard Müller











