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Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang, aber niemand kommt seinetwegen, das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab, die Taschen, was immer sie ihm anvertrauen, um für kurze Zeit unbeschwert zu sein, und wartet bis zum Schlussapplaus, das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück, und in dem Mantel findet sich eine Pistole. Herr Harald trägt sie nach Hause, nur: Was will er damit tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen, was ihm an der Welt und den Mitmenschen als Zumutung erscheint. Aber…mehr

Produktbeschreibung
Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang, aber niemand kommt seinetwegen, das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab, die Taschen, was immer sie ihm anvertrauen, um für kurze Zeit unbeschwert zu sein, und wartet bis zum Schlussapplaus, das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück, und in dem Mantel findet sich eine Pistole. Herr Harald trägt sie nach Hause, nur: Was will er damit tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen, was ihm an der Welt und den Mitmenschen als Zumutung erscheint. Aber vielleicht kann er ihre Aufmerksamkeit auf jemanden lenken, der wie er ein Schattendasein führt: die Frau, die für einen anderen die Noten umblättert und die er aus der Ferne verehrt.Der tragische wie komische Protagonist dieser hinreißend erzählten Geschichte ist ein Held des Alltags, ein Mann in Dienstkleidung, einer, dem es niemand dankt. Und gäbe es die Literatur nicht - und Autorinnen wie Dagmar Leupold -, wie sollten wir wissen, was für ein Reichtum an Gedanken und Gefühlen, wie viel waches Leben und wehe Sehnsucht sich dahinter verbirgt.
Autorenporträt
geboren 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Für die Romane Unter der Hand (2013) und Die Witwen (2016) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Christoph Schröder ist Dagmar Leupold "zarte" Lektüre in trostlosen Zeiten. Wie Leupold sich in diesem Buch einem gesellschaftlichen Außenseiter widmet, seinen Schrullen und seiner Perspektive auf den Alltag, findet Schröder goldig. Ob Harald, so der Name des Helden, in seiner Stammkneipe sitzt oder seiner Arbeit an der Garderobe eines Opernhauses nachgeht, Leupold ist nah dran, beobachtet die Figur durchs Jahr und zollt ihr mit ihrer Sprache Respekt, findet Schröder. Eine Liebesgeschichte, eine zarte, was sonst, bietet das Buch auch, meint der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein wunderbares Buch voller Melancholie, Schmerz und Liebe geschrieben.« Elke Heidenreich

»Dagmar Leupold hat dem Schlachtenlärm unserer Tage einen leisen Roman gegenübergestellt. Als Weltflucht sollte man ihn nicht verstehen, sondern vielmehr als Schule der Wahrnehmung: Wer dichter rangeht an die Dinge, an die Menschen, der sieht einfach mehr.« Antje Weber / Süddeutsche Zeitung