Medium-Story mit Tapeten-Look
Das Buch spielt in den 1920er-Jahren. Die Ich-Erzählerin Charlotte ist erwachsen, aber noch jung – und muss sich von ihrem Vater bevormunden lassen. Er weiß offenbar, was gut und richtig ist – zum Beispiel, dass man als Frau einen Rock trägt und keine Hose. Oder,
dass man mit Kopfbedeckung aus dem Haus geht.
Was der Vater ebenso nicht mag, ist, dass seine Tochter…mehrMedium-Story mit Tapeten-Look
Das Buch spielt in den 1920er-Jahren. Die Ich-Erzählerin Charlotte ist erwachsen, aber noch jung – und muss sich von ihrem Vater bevormunden lassen. Er weiß offenbar, was gut und richtig ist – zum Beispiel, dass man als Frau einen Rock trägt und keine Hose. Oder, dass man mit Kopfbedeckung aus dem Haus geht.
Was der Vater ebenso nicht mag, ist, dass seine Tochter ein Medium trifft. Das bekannte Medium Gustav Jansen ist im Etablissement „Lila“ tätig. Mit Hilfe einer Lüge schafft es Charlotte, das Medium zu sehen. Das ist etwas, was neugierig macht.
Vom Thema her ist das kein Buch für mich – ich will nichts über ein Medium lesen, das ist mir zu esoterisch. Aber die Story ist gut erzählt, man kann sich die Handlung und die Gegebenheiten in den 1920er-Jahren vorstellen. Die Bilder sind ebenfalls gelungen.
Das Leseerlebnis wird getrübt durch einige Satzzeichen- und Rechtschreibfehler. Wenn beispielsweise über einen Teller beim Mittagessen gesprochen wird und man einen zweiten Teller haben will, wird das Wort „zweiten“ klein geschrieben. Oder einmal steht da: „… da sie mir ein ziemlich weiter Schritt voraus war.“ Richtig heißen muss es: „… da sie mir einen ziemlich weiten Schritt voraus war.“ Auch bei der Erzählzeit gibt es manche Unsicherheit.
Das Cover ist Geschmackssache. Einerseits lässt es keine Rückschlüsse auf die Handlung zu, da es neutral wirkt. Andere Leser werden sich an Tapetenmuster aus den 1970er-Jahren erinnern. 4 Sterne.