Von den Kopfbedeckungen und Schuhen Ludwigs XIV. bis zu den Seidenkleidern von Isadora Duncan war die Kleidung der Tänzer_innen so vielfältig wie die Tanzformen selbst. Die Geschichte des ausgestellten Körpers ist auch eine Geschichte der Scham und Schamlosigkeit, der kulturellen und moralischen Akzeptanz und Provokation. Bühnenkostüme wurden zensiert und verboten, ästhetische Überlegungen hinter gesellschaftliche Tabus gestellt. Wie viel durfte und sollte gezeigt werden?Das Buch liefert erstmals eine fundierte und gut lesbare Geschichte der Ver- und Enthüllung des Körpers und der damit einhergehenden Evolution des Bühnentanzes seit dem 17. Jahrhundert.Eine umfangreiche Sammlung von Abbildungen u. a. aus dem Victoria & Albert Museum, MoMA, Musée d'Orsay, dem Museo Reina Sofía, der National Gallery of Washington, dem British Museum, dem Deutschen Historischen Museum und dem Kunst-haus Zürich veranschaulicht die Entwicklung bis in die Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Wiebke Hüster liest begeistert über das Wechselspiel zwischen Kostüm und Bewegung beim Tanz. Ein großer Vorteil ist für Hüster, dass Elna Matamoros sowohl Tänzerin als auch Tanzwissenschaftlerin ist. So vermag die Autorin sowohl die historische Entwicklung des Tanzkostüms und aller weiteren Erscheinungselemente der Tänzerin nachzuzeichnen oder die Akademisierung des höfischen Tanzes als auch die wirtschaftlichen Aspekte des Tanzes und der großen Kompanien. Der ganzheitliche Ansatz der Betrachtung überzeugt Hüster ebenso wie der Detailreichtum des Buches. Vor allem aber scheint ihr die Autorin bei der "Einordnung der Phänomene" auf besonders kluge und behutsame Weise vorzugehen, worin ihr die Rezensentin mit großer Freude folgt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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