Mitten in der Stadt, im Garten unter der blutroten Buche, organisiert ein windiger Geschäftemacher ein teures Fest. Das ist der Auslöser für erotische Verwicklungen, Liebe, Betrug und Eifersucht. Der Erzähler, ein verbummelter Kunsthistoriker, verliebt sich in die zerbrechliche Winnie. Marusha, eine schillernde Figur, dient gleich mehreren Herren als Geliebte. Hochstapler treffen auf Kreative und Verliebte auf Verlassene. Bei allen aber putzt Ivana aus Bosnien, die ihren Kundenstamm energisch zusammenhält und auch auf dem Fest für Ordnung sorgen soll. Doch während die Kunden feiern, beginnt auf dem Balkan der Krieg. Martin Mosebach überrascht mit einem neuartigen Ton, wechselnd zwischen Komik und Härte, Ironie und Trauer.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Roman Bucheli kann mit diesem Roman Martin Mosebachs nicht wirklich seinen Frieden machen. Zwar entschädigt ihn das furiose Finale für die quälenden vierhundert Seiten zuvor, und der Rezensent erkennt in diesem krassen Gegensatz auch einen Sinn, denn erst vor dem Hintergrund der dekadenten und ziellosen Bürgergesellschaft Frankfurts wird die Tragödie des bosnischen Bürgerkriegs richtig deutlich. Aber hätte Mosebach der Frankfurter Ermattung nicht etwas mehr "erzählerischen Glanz" geben können? Und sind all die eingebauten Parallelen zum Vorabend des Ersten Weltkriegs und Musils "Mann ohne Eigenschaften" wirklich tragfähig? Bucheli hat seine Zweifel. Fragwürdig erscheint dem Rezensenten jedoch vor allem Mosebachs manichäische Weltsicht, die guter Literatur immer abträglich sei und in diesem Falle die dekadente Postmoderne Frankfurts mit der Vormoderne Bosniens kontrastiere: Als wären die bosnischen Bauern "blind, gottgegeben und einem genetischen Programm gehorchend" in den Krieg geschlittert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein düsteres Szenario, mit Kühle und Meisterschaft geschildert." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 03.02.14 "Tragik und Komik, Krieg und Frieden, blutiger Ernst und eitle Frivolität hat Mosebach perfekt ausbalanciert. ... Mosebachs neuer Roman ist ein Geniestreich." Ijoma Mangold, Die Zeit, 30.01.14 "Ein wunderbares Figurenballett." Hajo Steinert, Tages-Anzeiger, 14.02.14 "Martin Mosebach ist im Moment auf dem Gipfel seiner Wirkung." Helmut Böttiger, Deutschlandradio Kultur, Radiofeuilleton, 03.02.14 "Ein großartiger Roman." Jens Dirksen, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14.02.14 "Mosebach knüpft an die besten Traditionen des deutschen Zeit- und Gesellschaftsromans an." Martin Halter, Saarbrücker Zeitung, 07.02.14 "Ein tragikomisches Gesellschaftspanorama, das durch die plastische Darstellung der Figuren überzeugt." Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 30.03.14 "Wie der Autor hier ganz beiläufig ein paar Zufälle zur böse rasselnden Schicksalskette zusammenschmiedet, das ist große Literatur." Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 30.03.14







