Bestandsaufnahme und Rückblick: Bei Daos Gedichte - als Exilliteratur in den USA entstanden - bedienen sich hauptsächlich der Paradoxie als Stilmittel. Dies sei, so sagt er, für ihn der einzige Weg, um die Welt in ihrer Widersprüchlichkeit zu entdecken. Indem er sein Leben poetisch analysiert, kommt auch die Geschichte zu Wort: die zerstobenen Illusionen eines Dichters, der von einer anderen, besseren Welt geträumt hat.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Marion Löhndorf stellt den Band mit ausgewählten, zwischen 1992 und 2008 entstandenen Gedichten des chinesischen Essayisten und Lyrikers Bei Dao vor. Der Autor, der als "Symbolfigur eines demokratischen China" gilt, wie sein Übersetzer Wolfgang Kubin mitteilt, lebte vom Ende der 80er Jahre an im Exil, und so handeln auch seine Gedichte überwiegend vom Leben in der Fremde, erklärt die Rezensentin. Traditionelle Themen der Lyrik wie Liebesgedichte oder politische Gedichte fänden sich dagegen nicht, so Löhndorf weiter, die als Grundzug der Texte eine "resignative Melancholie" sieht. Da sich die Lyrik Daos, der heute als Professor für kreatives Schreiben in Hongkong lehrt, "hermetischer Bilder" und vielfältiger Deutung zugänglichen Wendungen bedient, empfiehlt sich "wiederholtes Lesen", rät die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Bei Dao ist der wichtigste chinesische Lyriker der Gegenwart." Marko Martin, Die Welt, 20.03.10 "Große und komplexe Lyrik...die den Autor zu einem der bedeutendsten Dichter Chinas macht.." Kurt Drawert, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.07.10