Kaum ein anderes Land zieht uns so sehr an wie Frankreich - aber wie genau kennen wir unseren wichtigsten Nachbarn eigentlich? Nadia Pantel wirft einen ganz neuen Blick auf Leben, Kultur und Gesellschaft des Landes - und zwar anhand des populärsten französischen Exportguts, des Essens. Sie führt uns in vertraute und unbekannte Gegenden und zeigt mit wunderbarem Charme und Witz, wie eng in Frankreich Essen mit Politik, Gesellschaft und Geschichte verbunden ist. Pantel nimmt uns mit in eine Bretterbude in der Bretagne, wo ein Dutzend Austern für Luxus stehen, den sich jeder leisten kann; sie denkt beim Pain au chocolat über Mutterschaft und Kindererziehung nach, bei einem Boeuf Mafé im Sternerestaurant über Kolonialismus, bei den Sammlern von Camembert-Etiketten in der Normandie über die gesellschaftlichen Niedergangsdiagnosen oder am Würstchengrill der Gelbwesten über die anhaltenden Unruhen im Land und erörtert mit dem «Steak-frites-Nationalismus» die heiklen Auswüchse der politischen Kulinarik. Ein originelles, sinnenfrohes Porträt - und zugleich eine genussvolle Einladung, Frankreich mit anderen Augen zu entdecken.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Louise Otterbein findet ihren Appetit angeregt mit Nadia Pantels Buch über Frankreichs Küche. Doch nicht nur das. Die Autorin verfolgt den höchst schmackhaften und laut Otterbein unterhaltsamen Ansatz, anhand von Baguette, Camembert, Vin rouge und Steak frites französische Gesellschaftsverhältnisse zu erläutern. Es geht um Zentralisierung, Egalite, fraternite, Algerien-Trauma und andere Historie, stellt Otterbein fest. Dass Pantel dabei nie überhelblich vorgeht, gefällt der Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Einnehmend und unterhaltsam ... ein facettenreiches Bild. Frankfurter Allgemeine Zeitung







