Als Sara Hussein von einer Geschäftsreise nach Los Angeles zurückkehrt und den Flughafen verlassen will, wird sie von einem Angestellten des Amts für Risikobewertung aufgehalten: Ihr Risikowert sei zu hoch, denn die Analyse ihrer Traumdaten habe ergeben, dass sie zur Gefährdung für ihren Ehemann werden könnte. Zu seiner Sicherheit muss sie sich für einundzwanzig Tage unter Beobachtung begeben. Während ihr Mann ahnungslos mit den zweijährigen Zwillingen auf ihre Rückkehr wartet, wird Sara in Gewahrsam genommen. Zunächst versucht sie genau wie die anderen inhaftierten Frauen, ihre Unschuld zu beweisen. Doch als immer neue Gründe auftauchen, weshalb sich ihre Haft verlängert, beginnt Sara zu ahnen, dass sie auf eigene Faust für ihre Freiheit einstehen muss.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Oliver Pfohlmann findet Laila Lalamis Roman eigentlich klug angelegt: Es geht in einer nahen Zukunft darum, dass Menschen aufgrund ihrer Träume und eines daraus algorithmisch angeleiteten "Risikopotenzials" für mögliche zukünftige Taten verhaftet werden können - großes Vorbild sei dabei neben Kafka und Dave Eggers' "The Circle" vor allem Philip K. Dicks Erzählung "Minority Report", so Pfohlmann. Davon abweichend allerdings erzähle Lalami nicht aus behördlicher Sicht, sondern aus der "Froschperspektive" einer jungen Mutter in einer Gefangenenanstalt. Spannend findet Pfohlmann dabei, wie sich deren Verunsicherung über die eigenen Träume im Roman immer weiter ausbreitet; weniger gut gelungen scheint ihm dagegen, wie ihre Rechercheversuche, um der Lage Herr zu werden, und andere Erzählstränge einfach ins Leere laufen. Auch zu anderem "narrativem Leerlauf" komme es in der ersten Buchhälfte. Eine auf der Höhe der gegenwärtigen Algorithmus-Dominanz angelegte, erschreckende und sehr flüssig ins Deutsche übersetzte Dystopie, deren erzählerische Schwächen der Kritiker aber bedauert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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