»Desinteressierte Großmächte, alte Rivalitäten: Der Megatrend im Nahen Osten ist der Zerfall der regionalen Ordnung.«Zu Beginn des neuen Jahrtausends hätte sich kaum jemand vorstellen können, dass der Nahe Osten derart durcheinandergeraten würde: Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi sind Geschichte; im Kampf gegen den Islamischen Staat kommt es zu einer Annäherung zwischen dem Westen und dem Iran; Syrien oder Irak könnten von der Landkarte verschwinden. Und Länder, die aus geopolitischen Interessen immer wieder in der Region interveniert haben, vermitteln den Eindruck, als würden sie sich nun am liebsten heraushalten. Auch jenseits der Tagespolitik zeichnet sich ab, dass die 1916 mit dem Sykes-Picot-Abkommen etablierte Ordnung an ihr Ende gelangt sein könnte - ein Umbruch, wie ihn die Welt seit dem Zerfall der Sowjetunion nicht mehr erlebt hat. In dieser Situation unternimmt Volker Perthes den Versuch, aktuelle Verschiebungen in längere historische Entwicklungen einzuordnen, diewesentlichen regionalen Mächte zu identifizieren und Szenarien für eine Post-Sykes-Picot-Ära zu skizzieren.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Auch wenn es sich zum Teil um Spekulationen handelt, Thomas Schmid erkennt in Volker Perthes Versuch, die Brüche und den Wandel im Nahen Osten zu analysieren und auf ihre Chancen und Gefahren hin abzuklopfen, eine hilfreiche Anregung. Staatenzerfall, Konfliktlinien, Interessen in der Region und besonders die "Konfessionalisierung" des Konflikts in Syrien stehen laut Schmid im Mittelpunkt des als Essay, wie er findet, unter Wert verkauften Buches. Es ist notwendig und es lohnt sich, über die im Buch vorgeschlagenen Handlungsoptionen nachzudenken, beteuert Schmid.
© Perlentaucher Medien GmbH
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» ... ein erhellender Essay.« Jan Kuhlmann Neue Zürcher Zeitung 20160129







