Gegen Ende des 19. Jh. kommt ein Fremder in ein abgelegens Alpental und wird zunächst nur
unwillig von den Einwohnern des kleinen Dorfes geduldet. Greider, der Fremde gibt sich als Maler aus und erhält eher wiederstrebend Quartier bei der Witwe Gader. Den Winter über ist das Dorf vollkommen von
der Außenwelt abgeschnitten und so ist auch Greider in dem Dorf gefangen, in dem der Winter diesmal…mehrGegen Ende des 19. Jh. kommt ein Fremder in ein abgelegens Alpental und wird zunächst nur
unwillig von den Einwohnern des kleinen Dorfes geduldet. Greider, der Fremde gibt sich als Maler aus und erhält eher wiederstrebend Quartier bei der Witwe Gader. Den Winter über ist das Dorf vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten und so ist auch Greider in dem Dorf gefangen, in dem der Winter diesmal nicht die übliche Ruhe bringt, denn es geschehen seltsame Unglücksfälle.
Das Buch einem bestimmten Genre zuzuordnen fällt schwer, Heimatroman, historisches Sittengemälde oder Krimi? Auch Züge eines Westerns lassen sich finden und der Autor selbst ver-
weist auf Sergio Leone. Aber egal welcher Kategorie man das Buch zuorden mag, es ist auf jeden Fall ein ungewöhnliches Buch, abseits herkömmlicher Pfade. Obwohl am Anfang nicht wirklich viel passiert, baut sich von Anfang an eine düstere Atmopshäre auf, als Leser spürt man geradezu, das mit diesem Ort etwas nicht stimmt. Vordergründig ein normales Dorf mit schwer arbeitenden Menschen, lauert etwas unfaßbares unter der Oberfläche, das von Greider genau beobachtet wird und als Leser ahnt man, das er bereits mehr weiß von dem was hinter den Kulissen abläuft.
Der sprachliche Stil des Autors ist schnörkellos, die Sätze knapp u. prägnant, dabei aber doch
ausdrucksstark und bildhaft, schon bald entwickelt das Buch eine Sogwirkung, der man sich nur schwer entziehen kann. Man will immer wissen wie es weiter geht, um dem Rästel auf die Spur zu kommen. So reiht sich Kapitel an Kapitel bis plötzlich der Schauplatz abrupt wechselt und man endlich etwas über Greider, seine Herkunft und sein Ziel erfährt. Dann gewinnt die Geschichte rasant an Fahrt und steuert auf einen Showdown in Westernmanier zu. Kleinigkeiten, die einem beim lesen seltsam erschienen geben plötzlich einen Sinn und setzten sich zu einem Ganzen zusammen.
Obwohl die Figuren ehr karg beschrieben sind, überzeugen sie doch auf ganzer Linie, vor allem nat. Greider, der in seinem Sinnen nach Rache manches Mal vor sich selbst erschrickt und obwohl er die Dorfbewohner letztendlich von einem Fluch befreit weiterhin oder gerade deshalb, ein Außenseiter bleibt.
Fazit: eine bildhafte Sprache, prägnante Figuren und ein atmosphärisch dichtes Setting heben
diesen Roman aus der Masse heraus, einmal mit lesen angefangen, kann man sich nur schwer
der Sogwirkung des Buches entziehen. Eine außergewöhnliche Geschichte um Rache und Verrat, die nachhaltig im Gedächtnis bleibt.