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18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen ... Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels…mehr

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Produktbeschreibung
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen ... Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
Autorenporträt
Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, ist einer der bekanntesten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Arthur-Schnitzler-Preis und den Nicolas-Born-Preis. Mit seinem Roman 'Das Floß der Medusa' stand er auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis, und er erhielt den Bayerischen Buchpreis.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Juli 1816: Die Medusa verlässt Frankreich Richtung Senegal, beladen mit hoffnungsvollen Kolonisten. Doch der Segler wird das Ziel nie erreichen, der unerfahrene Kapitän setzt das Schiff bei gutem Wetter auf eine wohlbekannte Sandbank vor der Küste Westafrikas. Das Schiff wird aufgegeben, aber nur ein kleiner Teil der Passagiere findet Platz in den Beibooten. An die 200 Menschen versuchen verzweifelt, auf einem improvisierten, völlig überladenen Floß das Festland zu erreichen. Ein gnadenloser Überlebenskampf beginnt, nur eine Handvoll der Schiffbrüchigen übersteht den Hunger, den Kannibalismus und die Gewaltorgien der Höllenfahrt. An Land sind derweil die in den Beibooten entkommenen Offiziere dabei, ihr Versagen zu vertuschen. Sie werden weitgehend ungeschoren davonkommen. Franzobel erzählt diese reale, aber heute weitgehend vergessene Tragödie in moderner Sprache. Die Ereignisse an Bord sprechen für sich, das Grauen vermittelt sich dem Leser gerade durch die nüchterne Darstellung. Dabei ist die Barbarei auf dem Floß fast weniger erschütternd als die Mischung aus Inkompetenz, Korruption und Obrigkeitshörigkeit, die zu dem vermeidbaren Unglück geführt hat.

© BÜCHERmagazin, Jens Dannenberg
»Ein Meisterwerk, das uns mit der unbequemen Wahrheit konfrontiert: Unter bestimmten Bedingungen ist die Spezies Mensch zu allem fähig.« Deutschlandfunk

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Franzobel tut das exakte Gegenteil von dem, was Überlebende von Katastrophen, dramatischen und grausamen Ereignisse in der Regel tun, erklärt Rezensent Harald Eggebrecht: Statt das Grauen des Untergangs der französischen Fregatte Medusa Ende des 19. Jahrhunderts für sich sprechen zu lassen, es nackt und so wahrhaftig wie nur möglich darzustellen, bläst er es künstlich auf und muss immer weiter blasen, denn seine monströse Groteske verliert schon nach wenigen Seiten an etlichen Stellen an Luft, spottet der Rezensent. Freilich, Konsequenz und Ambitioniertheit kann man diesem Roman nicht absprechen, räumt er ein, Konsequenz nur leider vor allem in Bezug auf die ausnahmslos überzeichneten, karikaturenhaften Gestalten und die bis zum Ende durchgehaltene Lautstärke dieses Romans.

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