Anna sichert mit dem Verkauf von Brathähnchen den Lebensunterhalt für sich und ihren dreizehnjährigen, surfbegeisterten Sohn Léo. Ihr Zuhause: ein Bungalow an der Atlantikküste. Doch ihr einfaches, harmonisches Leben gerät plötzlich aus den Fugen: Nach einem Verkehrsunfall ist der alte Kastenwagen nicht mehr einsetzbar, Anna verliert ihre Einkünfte, Schulden häufen sich an.Léo kennt einen Ausweg: Eine Teilnahme am Game, einer Fernsehshow, die in der Gegend stattfindet und in den Medien gepusht wird, könnte die Rettung aus der Misere bedeuten. Die einzige Aufgabe: das zur Verfügung gestellte Auto im Wert von 50000 Euro anzufassen und nicht mehr loszulassen. Wer am längsten durchhält, gewinnt. In ihrer Verzweiflung lässt Anna sich darauf ein. Mit bissiger Ironie und treffender Schärfe karikiert Joseph Incardona den brutalen Zynismus unserer konsumorientierten Mediengesellschaft. Zugleich erzählt er mit viel Sensibilität von der Suche nach Würde in einer materialistisch geprägten Welt.
"So fesselnd wie eine amerikanische Serie, so intelligent wie ein Thriller, so tiefgründig wie eine Gesellschaftsanalyse." (La Dépêche)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein starkes Buch um eine simpel gestrickte, fiktive Fernsehshow hat Joseph Incardona Rezensent Stefan Fischer zufolge geschrieben. Die titelgebende Sendung "Das Game" verspricht dem Gewinner ein Auto - und Gewinner ist, wem es gelingt seine Hand am längsten auf eben diesem Auto zu belassen. Hauptfigur des Buches ist Anna Loubère, die das Auto braucht, um nach einem Unfall wieder auf die Beine zu kommen, sie lebt mit ihrem Sohn in schwierigen Verhältnissen. Sie hofft die Show ohne Verlust ihrer Würde überstehen zu können, was allerdings ein Fehlschluss ist. Gut gefällt dem Rezensenten Incardonas Sprache, die lakonisch und klar ist, gleichzeitig jedoch manches geschickt im Ungewissen belässt. Auch eine politische Dimension hat das Buch laut Fischer, es verweist auf zynische Machtstrategien, die erst eine Sendung wie "Das Game" ermöglichen. Eine lohnende Lektüre, so der Tenor der Kritik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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