Wer an das „geistige Weimar“ denkt, der denkt wohl vorrangig an die klassische Goethe-Schiller-Epoche, als Herzogin Anna Amalia zahlreiche Geistesgrößen um sich versammelte. Neben diesem „Goldenen Zeitalter“ besaß Weimar jedoch noch ein „Silbernes Zeitalter“ um 1860. Hier war es vor allem
Großherzogin Maria Pawlowna, die Musiker und Maler um sich scharte.
Louis Held, der ab 1882 als Hoffotograf…mehrWer an das „geistige Weimar“ denkt, der denkt wohl vorrangig an die klassische Goethe-Schiller-Epoche, als Herzogin Anna Amalia zahlreiche Geistesgrößen um sich versammelte. Neben diesem „Goldenen Zeitalter“ besaß Weimar jedoch noch ein „Silbernes Zeitalter“ um 1860. Hier war es vor allem Großherzogin Maria Pawlowna, die Musiker und Maler um sich scharte.
Louis Held, der ab 1882 als Hoffotograf in Weimar wirkte, hat diese Künstler in zahlreichen Porträtaufnahmen festgehalten, von Franz Liszt über den Schriftsteller Richard Dehmel bis zu dem Architekten Henry van de Velde. Dabei lichtete er die Porträtierten meist in ihrem Lebens- oder Arbeitsumfeld ab - so Franz Liszt als Begleiter einer Geigenschülerin oder Henry van de Velde über einen Grundriss gebeugt.
Der schmale und quadratische photopocket-Band aus dem Leipziger Lehmstedt Verlag präsentiert knapp sechzig dieser bemerkenswerten Fotoaufnahmen - darunter auch einige aus dem herzoglichen Umfeld und (was Held vor anderen Fotografen seiner Zeit auszeichnete) einige Schnappschüsse von einfachen Leuten, wie Bühnenarbeiter, Pförtner oder Balletttänzerinnen. Gemeinsam mit dem ebenfalls erschienenen photopocket-Band „Alltag im alten Weimar“ eine wunderbare Hommage an Weimar um die 19./20. Jahrhundertwende.