Bogotá, Kolumbien, im Sommer 2009: Der Jura-Professor Antonio Yammara liest in der Zeitung von einem Nilpferd, das aus dem ehemaligen Privatzoo des legendären Drogenkönigs Pablo Escobar entflohen ist. Unmittelbar fühlt er sich in die Zeit zurückversetzt, als der Krieg zwischen Escobars Medellín-Kartell und den Regierungstruppen auf Kolumbiens Straßen eskalierte. Damals musste er hautnah miterleben, wie ein Freund ermordet wurde. Noch Jahre später quälen ihn die Erinnerungen. Bei seinen Nachforschungen über den Mord entdeckt Antonio, wie stark sein eigenes Leben und das seines Freundes von der gewaltsamen Vergangenheit des Landes bestimmt wurden.Das Geräusch der Dinge beim Fallen ist ein preisgekröntes Meisterwerk und ein intimes Porträt einer Generation, die der Drogenhandel in einem lebendigen Albtraum gefangen hielt. Für diesen großen Roman wurde Juan Gabriel Vásquez mit dem Premio Alfaguara de novela ausgezeichnet.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Sehr umfangreich, durchaus auch mit viel Hintergrund-Wissen erscheint Jan Drees' Zusammenfassung von Juan Gabriel Vásquez' Roman "Das Geräusch der Dinge beim Fallen". Vásquez gelinge, was allzu häufig scheitert, meint Drees: Er verbindet Zeitgeschichte mit einer Familiengeschichte, er nutzt die Schilderung des Leben und Erfahrens seines Protagonisten Antonio Yammara als Vehikel um über die katastrophalen Zeiten Kolumbiens unter Pablo Escobar zu schreiben. Dies sei Vásquez vor allem gelungen, lobt der Rezensent, weil er es vermochte sich vom Mythos Escobar zu distanzieren: entstanden sei somit, so Drees weiter, ein "Erinnerungsstrom" der den Leser hineinzieht in zwanzig Jahre Ausnahmezustand, Chaos, Trauma und Angst. Ausgelöst würde dieser ergreifende Strom durch eine skurrile Meldung, die den Anfang der Geschichte markiert: Ein Nilpferd aus Escobars ehemaligen Zoo ist ausgebrochen, wird gejagt und schlussendlich erlegt. Ebendieser Vorfall bringt einen Stein ins Rollen, eine längst vergessen geglaubte Erinnerung Yammaras wird wachgerufen und einladend' vor dem Leser ausgebreitet. Drees scheint dieser Roman gefallen zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Juan Gabriel Vásquez ist eine der originellsten Stimmen der lateinamerikanischen Literatur.« Mario Vargas Llosa »Juan Gabriel Vásquez stellt sich einem aktuellen und schmerzhaften Thema der kolumbianischen Geschichte: Dem berüchtigten Drogenhandel und der schier endlosen Welle der Gewalt der 90er Jahre. Ein packendes, geniales Buch!« Jonathan Franzen »Ein atemberaubend gut geschriebenes, aufklärerisch konzipiertes und mitreißend erzähltes Buch.« Verena Auffermann / Deutschlandradio Kultur
