Kolibriliebe, Tierliebe, Naturliebe
Kolibris. Welch wunderschöne Wesen. Flimmernd. Summend. Schnell. Sirrend. Filigran. Bunt. Und irgendwie faszinierend. Bewohnen sie doch einen recht großen Teil der Amerikas. Legen riesige Wege zurück, die kleinen süßen Dinger. Schon das Wort übt auf mich eine
Art Faszination aus. Dieses Wort Kolibri klingt doch fantastisch, oder? Ich verbinde Kolibri mit den…mehrKolibriliebe, Tierliebe, Naturliebe
Kolibris. Welch wunderschöne Wesen. Flimmernd. Summend. Schnell. Sirrend. Filigran. Bunt. Und irgendwie faszinierend. Bewohnen sie doch einen recht großen Teil der Amerikas. Legen riesige Wege zurück, die kleinen süßen Dinger. Schon das Wort übt auf mich eine Art Faszination aus. Dieses Wort Kolibri klingt doch fantastisch, oder? Ich verbinde Kolibri mit den Azteken, wahrscheinlich weil ich in Verbindung mit den Azteken das erste Mal von den Kolibris gehört habe. Ich finde sie faszinierend, seit ich die ersten Naturdokus gesehen habe, in denen sie vorkamen. Ihr Schillern, ihre filigrane Gestalt, ihre schier unendliche Kraft, ihr Summen, ihre Farbigkeit, kurz, ihre Schönheit.
Deswegen verlockte dieses Buch schon sehr. Ich wollte mehr über die Kolibris wissen. Wer dies auch so sieht, wird hier nicht enttäuscht werden. Die Autorin Sy Montgomery besucht die Vogelretterin Brenda Sterburn, mit ihr zusammen kümmert sie sich um zwei klitzekleine Kolibriküken, um Zuni und Maya. Schon die Namen faszinieren, zwei indigene Völker, die beide die Kolibris kannten. Aber die Informationen zu den Vögeln, zu der Vielfalt ihrer Arten, zu den unterschiedlichen Größen ihrer Vertreter, zu der doch sehr beschwerlichen Aufzucht, wegen der geringen Größe der Vogelkinder, der demzufolge genau zu beachtenden Futtermengen, ebenso wegen der Verletzungsgefahr der kleinen Vogelkörper, der genau zu beachtenden Futterzeiten, diese ganzen Informationen sind richtig gut in dem Buch untergebracht. Ein Buch, welches Wissen vermittelt. Aber auch ein Buch, welches recht gut und glaubhaft die Liebe zeigt, mit der Brenda sich um ihre Schützlinge kümmert.
Und natürlich zeigt das Buch noch etwas, unseren Umgang mit der Natur. Etwas, was wir wissen. Etwas wo wir vielleicht etwas tun, in den eng gesteckten Rahmen, die uns bleiben. Sy Montgomery zeigt in ihrem Buch weitere Möglichkeiten, wie man Tieren helfen kann, wie man Tiere schützen kann, wie man ihnen kleine Ruheinseln schafft, in unserer für Menschen schönen Umwelt, die aber die Tiere meist außen vorlässt. Sy Montgomery berührt mit ihrem Buch und ich hoffe sehr, dass zu diesem Buch auch mehr Menschen greifen und vielleicht durch dieses Buch etwas für den Natur- und Tierschutz sensibilisiert werden. Denn der Erhalt der Lebensräume der Erde, in denen wir ja auch sitzen, ist wohl für alle Lebewesen dieser Erde immens wichtig. Aber das wissen wir und machen dennoch einfach weiter. Oder schimpfen angestachelt durch die Wahnwitzigen der Erde auf die Grünen, ohne nachzuhaken, ohne nachzulesen, ohne nachzudenken. Es gibt nur diese eine Erde. Es gibt keinen zweiten Plan. Die Einwohner einiger kleiner Inselstaaten im Pazifik siedeln bereits in Richtung Australien und Neuseeland über, verlassen ihre Heimat, verlassen die Orte ihrer Erinnerungen, verlassen die Friedhöfe, auf denen ihre Angehörigen liegen. Ein kleiner Teil ihres Selbst wird in ihnen sterben, denn sie können bald nicht mehr zurückkehren, da diese Orte im Meer versinken werden oder bereits versunken sind. Was macht das mit uns? Was macht das in uns? Was macht das Wissen in uns, dass viele Tierarten bereits ausgestorben sind und wir daran nicht unschuldig sind, bzw. unsere Lebensweise oder die Gier einiger Vertreter der Gattung Mensch?
Ja, was macht das mit uns? Und was macht dieses Buch und diese Kolibris mit uns?