Seit der #MeToo-Bewegung steht die Frage der sexuellen Gewalt im Zentrum der Debatten über Geschlechtergerechtigkeit. Sexuelle Zustimmung gilt vielen als Zauberformel für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Zugleich ist sie notorisch schwer zu definieren und wirft zahlreiche Probleme auf, wie die Philosophin Manon Garcia in ihrer meisterhaften Analyse zeigt. Sie taucht tief ein in unser philosophisches Erbe sowie die liberale Tradition und legt deren Grenzen offen.
Drei Probleme der Philosophie der Zustimmung macht Garcia aus: ein rechtliches, ein moralisches und ein politisches. Was muss getan werden, damit sexuelle Übergriffe und sexuelle Belästigung wirksam bestraft werden? Wie kann man sich Liebes- und Sexualbeziehungen vorstellen, die nicht auf sexistischen sozialen Normen beruhen? Und wie können wir verhindern, dass die geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten, die sich in Liebes- und Sexualbeziehungen manifestieren, fortgeschrieben werden? Von John Locke und John Stuart Mill über feministische Theoretikerinnen bis hin zu Michel Foucault und den Praktiken des BDSM zeichnet dieses Buch eine neue politische Kartografie unserer privaten Leben. Fazit für das zukünftige Gespräch der Geschlechter: Wir müssen lernen, die »Gleichheit zu erotisieren«, nicht die Herrschaft.
Drei Probleme der Philosophie der Zustimmung macht Garcia aus: ein rechtliches, ein moralisches und ein politisches. Was muss getan werden, damit sexuelle Übergriffe und sexuelle Belästigung wirksam bestraft werden? Wie kann man sich Liebes- und Sexualbeziehungen vorstellen, die nicht auf sexistischen sozialen Normen beruhen? Und wie können wir verhindern, dass die geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten, die sich in Liebes- und Sexualbeziehungen manifestieren, fortgeschrieben werden? Von John Locke und John Stuart Mill über feministische Theoretikerinnen bis hin zu Michel Foucault und den Praktiken des BDSM zeichnet dieses Buch eine neue politische Kartografie unserer privaten Leben. Fazit für das zukünftige Gespräch der Geschlechter: Wir müssen lernen, die »Gleichheit zu erotisieren«, nicht die Herrschaft.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Spätestens seit MeToo ist der Begriff des "sexual consent", des einvernehmlichen Sex, in aller Munde, weiß Anna-Lisa Dieter, viele feministische Philosophinnen beschäftigen sich damit, am ertragreichsten wohl Manon Garcia, Professorin an der Freien Universität Berlin. Garcia fragt nach den Bedingungen, unter denen Zustimmung erfolgt, so Dieter, und stellt heraus, wie mehrdeutig der (französische) Begriff des consentement ist, was leider in der Übersetzung nicht so ganz zum Tragen kommt, wie sie bemängelt. Die Kritikerin lernt, wie heikel und uneindeutig die Angelegenheit sein kann, und dass Zustimmung eigentlich ein passiv-patriarchaler Akt ist. Der Idee Garcias von "Sex als Gespräch", das immer wieder neu initiiert wird, möchte sich die Rezensentin gerne anschließen und freut sich über dieses kluge Buch, das viele Anregungen zu gleichberechtigtem Sex gibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch ... zeigt, wie wir besseren Sex haben können. Und fordert nebenher zum Nachdenken über (weibliche) Autonomie auf.« Livia Lergenmüller neues deutschland 20240426







