Malaysia in den Fünfzigerjahren: Der Ausnahmezustand wird verhängt, die Regierung fürchtet ein Übergreifen des Kommunismus aus China. Die junge Siew Li verlässt ihre Familie, um im Dschungel für die Freiheit zu kämpfen. Ihre Kinder werden aufwachsen, ohne von ihr zu wissen, ihr Mann wird alleine alt. Als sich jedoch die Londoner Journalistin Revathi auf die Spuren der damaligen Verbrechen begibt, wird daraus eine Suche nach der verschwundenen Siew Li, und Revathi taucht tief ein in die verdrängte Geschichte Malaysias und Singapurs. Von den 50er Jahren bis in die Gegenwart spannt sich Jeremy Tiangs berührender Roman einer Familie, deren Leben von politischer Willkür erschüttert und von der Suche nach der Wahrheit geleitet wird.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Fridtjof Küchemann lernt die Geschichte des Stadtstaates Singapur kennen mit Jeremy Tiangs sechs Jahrzehnte umspannendem Familienroman. Wie gewaltvoll diese war und welche Spuren sie in der Psyche ihrer Bewohner hinterlassen hat, das ist das Thema des Buches, erläutert der Rezensent. Tiangs klarer, nüchterner Ton, der dem drastischen Geschehen (koloniale Massaker, Bombenanschläge etc.) kontrastiert, geben der Geschichte laut Küchemann nur noch mehr Gewicht. Die Komposition aus familiärer Schicksals- und nationaler Gewaltgeschichte findet Küchmann gelungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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