Ferrara 1626. Der mysteriöse Mord an einem Kabbalisten ruft die Heilige Inquisition auf den Plan.Eine rituelle Tötung auf geweihter Erde?Der Dominikanerpater Girolamo Svampa wird als Sonderermittler in das nebelig-düstere Ferrara entsandt: Solomon Cordovero, ein Gelehrter der jüdischen Mystik, wurde auf klösterlichem Boden grausam ermordet. Schon bald stellt Svampa fest, dass weder der Generalinquisitor Ferraras noch der päpstliche Legat wirklich an einer Aufklärung interessiert sind. Auch in den jüdischen Gemeinden des Ghettos trifft der Ermittler auf eine Mauer des Schweigens. Eine geheime…mehr
Ferrara 1626. Der mysteriöse Mord an einem Kabbalisten ruft die Heilige Inquisition auf den Plan.Eine rituelle Tötung auf geweihter Erde?Der Dominikanerpater Girolamo Svampa wird als Sonderermittler in das nebelig-düstere Ferrara entsandt: Solomon Cordovero, ein Gelehrter der jüdischen Mystik, wurde auf klösterlichem Boden grausam ermordet. Schon bald stellt Svampa fest, dass weder der Generalinquisitor Ferraras noch der päpstliche Legat wirklich an einer Aufklärung interessiert sind. Auch in den jüdischen Gemeinden des Ghettos trifft der Ermittler auf eine Mauer des Schweigens. Eine geheime Obduktion des Mordopfers offenbart, dass ein bestimmter Knochen entfernt wurde. Hat das Verbrechen mit geheimen Riten oder dem Engel des Todes zu tun? Kann Svampa Licht in das Dunkel bringen?
Marcello Simoni, 1975 in Comacchio, der Kleinstadt im Po-Delta, geboren, holt sich nach dem Studium sein inhaltliches Rüstzeug in der Bibliothek des Erzbischöflichen Seminars von Ferrara. Dort katalogisiert er zehn Jahre lang Bücher. Mit seinem Debütroman "Der Händler der verfluchten Bücher" landet er einen Weltbestseller. Er lichtet nicht nur die Nebel des Mittelalters, sondern versucht es auch im italienischen Senat, wo er über das Lesen als Instrument der Demokratie diskutiert.
Rezensionen
»Zwischen Schatten und Nebel, Brückenbögen und geschändeten Gräbern verflechten sich düstere Geschichten in Ferrara.« La Repubblica
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Theologen als Ermittler trifft man eher im Kriminalroman als im echten Leben, weiß Rezensent Tim Caspar Boehme, so auch bei Marcello Simoni, der seine Geschichte ins Ferrara des 17. Jahrhunderts, die Zeit der Inquisition, verlegt. Die beiden Inquisitoren Svampa und Capiferro sollen den Mord am Kabbalisten Solomon Cordovero aufklären, doch der zutiefst antisemitische Jesuitenpater de Francis, in dessen Kloster der Tote gefunden wurde, stellt sich quer, erfahren wir. Boehme lobt sowohl den "scharfen Ton" der theologischen Wortgefechte als auch die Einblicke in die jüdische Mystik und insbesondere das "Buch der Schöpfung" der Kabbala, das zentral für den Fall ist. Zu bemängeln hat er allerdings die spiegelverkehrte Wiedergabe hebräischer Worte im Text als auch die relativ simple Figurengestaltung, wie er abschließend bekundet.