Fast hat sie geglaubt, ihr Leben im Griff zu haben. Doch in Theres steckt noch immer das bis ins Mark verunsicherte Mädchen, das sie einmal war. Ein Anruf, und das ganze wohlgeordnete Arrangement fliegt ihr um die Ohren. Ana ist bloß die Putzhilfe, Theres' Familienidyll samt Ballast lässt sie kalt wie der Alltag der meisten Mittelständler, für die sie den Dreck wegmacht. Nur zur alten Frau Sudic hat sie ein besonderes Verhältnis. Die hat die Schrecken des Bosnienkriegs erlebt und sich nicht kleinkriegen lassen von Ohnmacht und ausufernder Gewalt ...Jede der drei Frauen hütet Geheimnisse. Und eine von ihnen wird schrecklich herausgefordert: Reale und imaginäre Bedrohungen steigern sich zur eskalierenden Achterbahnfahrt - bis jemand zu Tode kommt.Mit der ihr eigenen zärtlichen Präzision geht Anne Goldmann den Verstrickungen nach, die bei so vielen Frauen Souveränität und Handlungsfähigkeit untergraben, und erschafft ein packendes Triptychon weiblicher Ängste und Konflikte.
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© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Katrin Doerksen liest diesen Roman von Anne Goldmann mit Beklemmung, wenn auch nicht unbedingt als Krimi, sondern als Studie über Grausamkeiten, die Frauen widerfahren. Die österreichische Autorin erzählt von zwei Frauen, über die verfügt und entschieden wird und die ihre eigene Handlungsmacht nicht erkennen, erklärt Doerksen. Da ist zum einen die ältere. pflegebedürftige Selma mit ihrer Vergangenheit im Jugoslawienkrieg, zum anderen die privilegierte Mitteleuropäerin Theres, die auf Verlangen der Eltern als Teenagerin ihr Kind weggeben musste. Verbunden sind die beiden Frauen über Ana, die gemeinsame Putzfrau. Besonders beeindruckt hat die Rezensentin, wie feinsinnig die Autorin Verbrechen nur andeutet, um deutlich zu machen, dass die Gewalt das Leben dieser Frauen durchdrungen hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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