13,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Fast hat sie geglaubt, ihr Leben im Griff zu haben. Doch in Theres steckt noch immer das bis ins Mark verunsicherte Mädchen, das sie einmal war. Ein Anruf, und das ganze wohlgeordnete Arrangement fliegt ihr um die Ohren. Ana ist bloß die Putzhilfe, Theres' Familienidyll samt Ballast lässt sie kalt wie der Alltag der meisten Mittelständler, für die sie den Dreck wegmacht. Nur zur alten Frau Sudic hat sie ein besonderes Verhältnis. Die hat die Schrecken des Bosnienkriegs erlebt und sich nicht kleinkriegen lassen von Ohnmacht und ausufernder Gewalt ...Jede der drei Frauen hütet Geheimnisse. Und…mehr

Produktbeschreibung
Fast hat sie geglaubt, ihr Leben im Griff zu haben. Doch in Theres steckt noch immer das bis ins Mark verunsicherte Mädchen, das sie einmal war. Ein Anruf, und das ganze wohlgeordnete Arrangement fliegt ihr um die Ohren. Ana ist bloß die Putzhilfe, Theres' Familienidyll samt Ballast lässt sie kalt wie der Alltag der meisten Mittelständler, für die sie den Dreck wegmacht. Nur zur alten Frau Sudic hat sie ein besonderes Verhältnis. Die hat die Schrecken des Bosnienkriegs erlebt und sich nicht kleinkriegen lassen von Ohnmacht und ausufernder Gewalt ...Jede der drei Frauen hütet Geheimnisse. Und eine von ihnen wird schrecklich herausgefordert: Reale und imaginäre Bedrohungen steigern sich zur eskalierenden Achterbahnfahrt - bis jemand zu Tode kommt.Mit der ihr eigenen zärtlichen Präzision geht Anne Goldmann den Verstrickungen nach, die bei so vielen Frauen Souveränität und Handlungsfähigkeit untergraben, und erschafft ein packendes Triptychon weiblicher Ängste und Konflikte.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Anne Goldmann, geb. 1961 in Österreich, wuchs in einer ländlichen Großfamilie auf. Sie jobbte als Kellnerin, Küchenhilfe und Zimmermädchen, um sich die Ausbildung zur Sozialarbeiterin zu finanzieren. Einige Jahre arbeitete sie in einer Justizanstalt, seitdem betreut sie Straffällige nach der Haft. Sie begann früh zu schreiben, gewann Literaturwettbewerbe, veröffentlichte ein paar Texte, verwarf dann alles für lange Zeit und entdeckte viel später das Schreiben wieder neu. Für die Romane 'Das Leben ist schmutzig', 'Triangel' und 'Lichtschacht' bekam sie hymnische Kritiken. 'Das größere Verbrechen' ist ihr viertes Buch.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Theres: Mutter, Ehefrau, Versehrte; Ana: Putzfrau, Studentin; Frau Sudi, pflegebedürftig, von Erinnerung gepeinigt - keine der Frauen ist richtig angekommen in ihrem Leben. Allen voran Theres, die einen erschreckenden Anruf bekommt, der sie daran erinnert, dass sie als junges Mädchen schon einmal Mutter geworden war. Der verlorene Sohn dringt in ihr geordnetes Mittelschichtsleben, hinter die Mauern, die sie um sich, ihre vielseitigen nervösen Probleme und ihr Familientrauma mit despotischem Vater gebaut hat. Die Anwesenheit des fremden Kindes, inzwischen ein junger Mann, reißt alte Wunden auf, öffnet neue. Ana verstrickt sich ebenso in die Ereignisse wie auch die alte Frau Sudi, die Theres ehrenamtlich besucht, wobei nicht klar ist, wer wem eigentlich hilft und ob sie nicht mehr gemeinsam haben, als sie dachten. Und dann gibt es Tote und Verletzte, Misstrauen und Lügen. Goldmann schreibt unaufgeregt, fast leise und immer haarscharf auf der Grenze eines inneren Schmerzes zwischen Aushalten und Zerreißen, der alle Figuren begleitet. In kurzen Kapiteln verdichtet sie die Gedanken und Gefühle der Frauen zu einem spannenden Plot, einem Gewebe wie Spinnenseide, zart, aber stark.

© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Katrin Doerksen liest diesen Roman von Anne Goldmann mit Beklemmung, wenn auch nicht unbedingt als Krimi, sondern als Studie über Grausamkeiten, die Frauen widerfahren. Die österreichische Autorin erzählt von zwei Frauen, über die verfügt und entschieden wird und die ihre eigene Handlungsmacht nicht erkennen, erklärt Doerksen. Da ist zum einen die ältere. pflegebedürftige Selma mit ihrer Vergangenheit im Jugoslawienkrieg, zum anderen die privilegierte Mitteleuropäerin Theres, die auf Verlangen der Eltern als Teenagerin ihr Kind weggeben musste. Verbunden sind die beiden Frauen über Ana, die gemeinsame Putzfrau. Besonders beeindruckt hat die Rezensentin, wie feinsinnig die Autorin Verbrechen nur andeutet, um deutlich zu machen, dass die Gewalt das Leben dieser Frauen durchdrungen hat.

© Perlentaucher Medien GmbH