Das Grauen lauert im Vertrauten
Hinterm Haus liegt ein tiefer See, da sitzt sie stundenlang auf dem Grund und hält die Luft an - zurück bei Mann und Kindern wird sie den bohrenden Wunsch nicht los, für immer unter Wasser zu wollen. Ein Junge hat ein Loch in der Kehle und die Stimme verloren - und um die Aufmerksamkeit seines gebrochenen Vaters zu wecken, greift er zu immer abgründigeren Methoden. Eine im Sterben liegende Frau ruft eine Freundin an, mit der sie seit dreißig Jahren nicht gesprochen hat, seit dem tragischen Unfall damals - wer von den beiden trug daran eigentlich die Schuld?
In den gestochen scharfen Horrorgeschichten von Das gute Übel kommen uns die Monster des Alltäglichen so nahe, dass wir ihren Atem im Nacken spüren. Samanta Schweblin ist eine Magierin und schreibt mit einem übernatürlichen Gespür über den Einbruch des Bösen in unsere Welt - und das perfide Gute, das darin aufscheint.
Alle Dutzend Jahre erscheint dieses eine Buch, das ein Loch in den Himmel reißt.
Hinterm Haus liegt ein tiefer See, da sitzt sie stundenlang auf dem Grund und hält die Luft an - zurück bei Mann und Kindern wird sie den bohrenden Wunsch nicht los, für immer unter Wasser zu wollen. Ein Junge hat ein Loch in der Kehle und die Stimme verloren - und um die Aufmerksamkeit seines gebrochenen Vaters zu wecken, greift er zu immer abgründigeren Methoden. Eine im Sterben liegende Frau ruft eine Freundin an, mit der sie seit dreißig Jahren nicht gesprochen hat, seit dem tragischen Unfall damals - wer von den beiden trug daran eigentlich die Schuld?
In den gestochen scharfen Horrorgeschichten von Das gute Übel kommen uns die Monster des Alltäglichen so nahe, dass wir ihren Atem im Nacken spüren. Samanta Schweblin ist eine Magierin und schreibt mit einem übernatürlichen Gespür über den Einbruch des Bösen in unsere Welt - und das perfide Gute, das darin aufscheint.
Alle Dutzend Jahre erscheint dieses eine Buch, das ein Loch in den Himmel reißt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Martin Oehlen kommt angesichts von Samanta Schweblins neuen Erzählungen, die er als "wirklich unheimlich" und zugleich tiefgründig beschreibt, ins Schwärmen. Die Argentinierin nutze das Mysteriöse, um "die psychischen Verwerfungen der Figuren aufzudecken". Ob eine Frau mit Steinen beschwert im Meer versinkt oder ein Junge nach einer Notoperation seine Stimme verliert. Schweblin erzähle stets von Menschen, "denen ihr Leben aus dem Gleis gesprungen ist". Der Schrecken liege bei ihr "im Privaten, nicht im Spektakel". Mit Präzision und Empathie zeige Schweblin, wie das "Übel überall lauert", psychologisch fein und atmosphärisch dicht, lobt der Kritiker. Für Oehlen: eine Autorin, die man unbedingt entdecken muss.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Zwischen den Sphären von Leben und Tod ... beziehen diese Geschichten ihre hypnotische Kraft zu einem wesentlichen Teil aus ihrer entschlossenen Skizzenhaftigkeit. Das gute Übel bringt Ausgesprochenes, Weggelassenes und Angedeutetes ... in ein zuvor noch nicht erreichtes Gleichgewicht.« Gregor Dotzauer DIE ZEIT 20251129








