Autorin: Katrin Faludi
Verlag: Gerth Medien 2025
Print: 432 Seiten
Perspektive: 2 POVs (Ich-&Erzähler)
5/5 Sternen
Was zum Kuckuck hat sie mit den ganzen Kieferzapfen vor??? Diese Frage ging mir nach einem Kaffeedate mit der Autorin auf der FBM, bei dem sie von ihrer Geschichte erzählte,
nicht mehr aus dem Kopf und das Buch rutschte ganz nach oben auf dem SuB. Ich hab die Antwort gefunden,…mehrAutorin: Katrin Faludi
Verlag: Gerth Medien 2025
Print: 432 Seiten
Perspektive: 2 POVs (Ich-&Erzähler)
5/5 Sternen
Was zum Kuckuck hat sie mit den ganzen Kieferzapfen vor??? Diese Frage ging mir nach einem Kaffeedate mit der Autorin auf der FBM, bei dem sie von ihrer Geschichte erzählte, nicht mehr aus dem Kopf und das Buch rutschte ganz nach oben auf dem SuB. Ich hab die Antwort gefunden, wenn ihr sie auch wissen wollt schnappt euch das Ding!
Inhalt:
Nach einem Reitunfall wacht Mai auf und weiß nicht mehr, wer sie ist und wohin sie gehört. In einer spontanen Aktion fliegt sie nach Finnland und versucht, ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Henning, ihr Ziehvater, ist daraufhin gezwungen, ihr hinterherzureisen. Doch sie zurückzuholen ist nicht so einfach wie gedacht und das liebe und angepasste Kind wieder in die Spur zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe. Denn für alle heißt es, ehrlich zu werden, zu Fehlern zu stehen und um Vergebung zu bitten.
Über die Protas:
Henning: Dieser Mann ist in einer schwierigen Familienkonstellation aufgewachsen, erdrückt von Schuldgefühlen, und mit der Ansicht, alles mit sich selbst ausmachen zu müssen. Dadurch verliert er mehrere wichtige Personen in seinem Leben. So gut er kann, versucht er ein guter Vater für Mai zu sein. Leider erkennt er erst spät, dass er ohne Heilung auch andere verletzt, die er eigentlich liebt.
Mai: Die 15-Jährige war für mich zunächst nicht ganz greifbar, auch wenn mir gleich klar war, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Ihr Verhalten ist oftmals nicht nachvollziehbar und irrational, was für einen Teenager, der sich auf Identitätssuche befindet, wohl aber nicht untypisch ist. Im Laufe der Geschichte habe ich mit ihr gelitten und für sie geweint.
Janne: Die Pastorin. Sie war mMn mehr als nur eine Nebenfigur. Ihre Auftritte und Beiträge waren humorvoll, ehrlich und tiefsinnig. Sie nimmt dem Glauben jede Schwere oder Unnahbarkeit und lädt offen zu einem Einlassen auf Gott ein.
Das mochte ich:
- Spannung wurde konstant hochgehalten, was vor allem durch die wechselnden Zeitebenen und verschiedenen POVs geschah
- Die verschiedenen Sichtweisen und Erzählperspektiven. Ich fand es sehr interessant, Henning aus der Ich-Perspektive zu erleben, mich in den Kopf des Mannes hineinzubegeben und seine Wahrnehmung der Geschehnisse nachzuverfolgen, Mai dagegen von außen anzuschauen.
- Der Humor, der immer wieder durchblitzt
- Beschreibungen der finnisch-russischen Grenzregion
Das habe ich für mich mitgenommen:
Geheimnisse, die man hütet, weil man glaubt, andere dadurch vor Leid zu bewahren, richten oftmals großen Schaden an. Die Wahrheit ist vielleicht schmerzhaft, doch gleichzeitig auch heilsam, wenn man bereit ist, sich ihr schonungslos und ehrlich zu stellen.
Das mochte ich nicht so:
Die Sprache war für einen Roman im christlichen Bereich teilweise etwas derb, passte aber absolut zur Geschichte und zur Alltagsrealität. Deshalb ist es kein Kritikpunkt, sondern nur ein Hinweis für diejenigen, die darauf achten.
Unverständnis hatte ich aber Hennings Vater gegenüber. Dieser Mann schien ja irgendwie gläubig, doch sein ganzes Verhalten seiner Familie gegenüber war hartherzig. Schade, wenn Menschen durch ihr Verhalten so ein schlechtes Bild von Gott, dem Vater, abgeben und anstelle von Segen und Frieden, Streit säen. Da hätte ich mir tatsächlich noch gern einen etwas anderen Ausgang mit ihm gewünscht.
Fazit:
Das Haus am Ende der Welt hat mich wirklich überrascht. Es war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte und innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hatte. Auf Kosten meines Schlafes, aber egal.
Die Geschichte ist tiefgründig und atmosphärisch geschrieben. Sie findet im Hier und Jetzt und doch auch in der Vergangenheit statt. Sie birgt tiefe Dunkelheit, die aber durch Gottes Licht erhellt werden kann. Eine wundervolle Geschichte. Eine Empfehlung für alle, die sich gern auch mal an schwerere, düstere oder kontroverse Themen in Büchern heranwagen.