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Erscheint vorauss. 15. Januar 2026
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Zur Zeit der deutschen Besatzung nimmt der Erzähler von Das Haus jede Woche einen überfüllten Bus, der ihn von Varades nach Angers bringt. Während der Fahrt wird seine Aufmerksamkeit unweigerlich auf ein schmales Stück Brachland gelenkt, aus dem ein völlig unerwartetes Gebäude auftaucht: eine Strandvilla im Stil der Belle Époque. Eines Abends im November gibt ihm ein Motorschaden des Busses Gelegenheit, das Haus genauer in den Blick zu nehmen. Im Regen, angetrieben von einer unaufhaltsamen und unerklärlichen Kraft, entfernt sich der Erzähler von der Straße und dringt in das seltsam stille…mehr

Produktbeschreibung
Zur Zeit der deutschen Besatzung nimmt der Erzähler von Das Haus jede Woche einen überfüllten Bus, der ihn von Varades nach Angers bringt. Während der Fahrt wird seine Aufmerksamkeit unweigerlich auf ein schmales Stück Brachland gelenkt, aus dem ein völlig unerwartetes Gebäude auftaucht: eine Strandvilla im Stil der Belle Époque. Eines Abends im November gibt ihm ein Motorschaden des Busses Gelegenheit, das Haus genauer in den Blick zu nehmen. Im Regen, angetrieben von einer unaufhaltsamen und unerklärlichen Kraft, entfernt sich der Erzähler von der Straße und dringt
in das seltsam stille Unterholz ein. Mit jedem Schritt verlässt er die Gesellschaft der Menschen und taucht tiefer ein in eine Welt der Träume und der Erinnerung.

Auf den wenigen Seiten dieser Erzählung, entstanden zwischen 1946 und 1950, zeigt sich Gracqs große Meisterschaft: Außenwelt und inneres Erleben verschmelzen in einem hochpoetischen Spannungsfeld von Realität und Imagination. Das Haus erscheint als Projektionsfläche für Gedanken, Erinnerungen und eine unbestimmte Sehnsucht - der Erzähler wird es nie betreten ...
Autorenporträt
Julien Gracq , 1910 in Saint-Florent-le-Vieil geboren, schuf ein vielgestaltiges und originelles Werk, das von der deutschen Romantik und dem Surrealismus geprägt ist. Sein Debütroman Au château d'Argol weckte die Bewunderung André Bretons und ließ die Literaturkritik aufhorchen. In den 1960er-Jahren wandte er sich von der Fiktion ab und verfasste fortan Essays, autobiografische Schriften und Literaturkritiken. Er gehört zu den wenigen Autoren, die schon zu Lebzeiten in die Bibliothèque de la Pléiade aufgenommen wurden. Gracq starb 2007 in Angers. Gernot Krämer, 1968 in Hamm geboren, aufgewachsen in Westafrika und in Westfalen, studierte Komparatistik, Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und lebt als Redakteur der Literaturzeitschrift Sinn und Form in Berlin. Bei Matthes & Seitz Berlin gibt er die Barbey-d'Aurevilly-Ausgabe heraus und hat einige der Bände auch übersetzt.