Wir sehen Bilder von lachenden Menschen, Männern in SS-Uniformen und schick angezogene Frauen. Genüsslich werden Blaubeeren gegessen oder die Zeit auf der sog. „Solahütte“ genossen. Auch Höckers liebevoller Umgang mit seinem Schäferhund „Favorit“ ist in diesem Album zu sehen.
Es ist schön,
Menschen in so einer gemütsvollen Runde zu sehen. Betrachtet man jedoch den Hintergrund dieser Fotografien…mehrWir sehen Bilder von lachenden Menschen, Männern in SS-Uniformen und schick angezogene Frauen. Genüsslich werden Blaubeeren gegessen oder die Zeit auf der sog. „Solahütte“ genossen. Auch Höckers liebevoller Umgang mit seinem Schäferhund „Favorit“ ist in diesem Album zu sehen.
Es ist schön, Menschen in so einer gemütsvollen Runde zu sehen. Betrachtet man jedoch den Hintergrund dieser Fotografien und das, was direkt nebenan passierte, so wirken diese einfach nur absurd und wie ein Hohngelächter. Noch dazu erschaudert man beim Betrachten dieser Fotos geradezu!
Wie konnten diese Menschen sich so fröhlich amüsieren, während von ihnen gleichzeitig solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt wurden?
Zudem reden hier von NS-Größen, wie dem Lagerarzt Josef Mengele oder Rudolf Höß.
Der Kern dieses Buchs ist zwar das erst 2006 veröffentlichte Höcker-Album, doch wird dieses, um ein besseres Verständnis und die nötigen Hintergrundinformationen zu erlangen, durch einige eindringliche Aufsätze ergänzt.
Einer davon beschäftigt sich mit der Leben Karl Höckers und der Geschichte dieses Albums, während ein anderer explizit die Entwicklung Auschwitz’ zu einem Vernichtungslager aufzeichnet und sich dabei dem Prozess der Vergasung und dem (Auf-)Bau dieser Kammern widmet.
Im letzten Text befasst sich Tilman Taube mit der Rolle seines Großvaters, der ebenfalls auf den Bildern zu sehen ist.
Die Lektüre war bedrückend, wie es nur wenige Bücher sind und noch dazu habe ich lange dafür gebraucht, weil man diese Texte und Fotos auf sich wirken lassen muss, auch wenn alles bekannt ist.
Umso wichtiger, sich dieser Grausamkeiten immer bewusst zu sein und sich hin und wieder selbst damit zu beschäftigen und zu konfrontieren.
Es ist so absurd, dass es gar nicht wahr sein kann – doch leider ist es das.
Ganz sicher werde ich diese Bilder und die Lektüre nicht mehr vergessen!