Das ist nicht Amerika!
Während Clinton seinen Abschied zelebriert, bewundert die Welt den neuen Reichtum und die technologischen Innovationen Amerikas. Doch der Erfolg hat seine Schattenseite, und Gore Vidal leuchtet sie in seinen Essays schonungslos aus: die Zunahme schlecht bezahlter, unqualifizierter Arbeit, die Aushöhlung der Bürgerrechte, die orientierungslose Außenpolitik. In vielerlei Hinsicht ist Amerika ein Empire ohne Kompass, und man fragt sich, ob Al Gore, der farblose Favorit für die Clinton-Nachfolge, die Kraft und das Programm hat, es wieder auf Kurs zu bringen.
Schartzüngig und provokant schreibt Gore Vidal über sein Land, Sex and Drugs, echte und falsche Terroristen und lässt keine Gelegenheit aus, literarische Größen, wie zum Beispiel John Updike, vorzuführen. Ob er die Gigantomanie der Medienkonzerne karikiert oder Sand in Getriebe der politischen Cliquenwirtschaft streut - Vidals Essays sind literarische Meisterwerke.
Während Clinton seinen Abschied zelebriert, bewundert die Welt den neuen Reichtum und die technologischen Innovationen Amerikas. Doch der Erfolg hat seine Schattenseite, und Gore Vidal leuchtet sie in seinen Essays schonungslos aus: die Zunahme schlecht bezahlter, unqualifizierter Arbeit, die Aushöhlung der Bürgerrechte, die orientierungslose Außenpolitik. In vielerlei Hinsicht ist Amerika ein Empire ohne Kompass, und man fragt sich, ob Al Gore, der farblose Favorit für die Clinton-Nachfolge, die Kraft und das Programm hat, es wieder auf Kurs zu bringen.
Schartzüngig und provokant schreibt Gore Vidal über sein Land, Sex and Drugs, echte und falsche Terroristen und lässt keine Gelegenheit aus, literarische Größen, wie zum Beispiel John Updike, vorzuführen. Ob er die Gigantomanie der Medienkonzerne karikiert oder Sand in Getriebe der politischen Cliquenwirtschaft streut - Vidals Essays sind literarische Meisterwerke.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
`Brillant` findet Claus Leggewie Gore Vidals Stil, aber auch `eitel und verschwätzt`. Mit einer gewissen Lust scheint er schon gelesen zu haben, wie sich Vidal etwa über Al Gore, mit dem er weitläufig verwandt zu sein scheint, lustig macht. Aber so ganz mag er die Liebe des Herausgebers Willi Winkler zu seinem Lästermaul am Ende doch nicht nachvollziehen - schon weil er Vidals Argumentationen zuweilen `populistisch` findet. Dies gilt etwa, wenn Vidal ganz wie klassische amerikanische Reaktionäre einen Rückbau des Zentralstaats und des Einflusses von Hollywood fordert - da muss Leggewie glatt an Ross Perot und ähnliche Figuren denken. In der deutschen Ausgabe fehlen ihm erläuternde Anmerkungen zu einigen in Deutschland unbekannten Personen, auf die Vidal in seinen Essays anspielt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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