Jules Vallès, ein Anarchist und Bohemian, widmete seinen Roman Das Kind all jenen, »die in der Schule vor Langeweile umkamen oder zu Haus weinten, die in der Kindheit von ihren Lehrern tyrannisiert oder von ihren Eltern verprügelt wurden«.Erzählt wird darin die durchaus autobiografische Geschichte eines kleinen Jungen, der von seiner Bauernmutter und seinem Lehrervater ständig zum Sündenbock gemacht und emotional und körperlich missbraucht wird. Sein größtes Anliegen ist es jedoch, den sozialen Status der Familie zu verbessern. Allen geschilderten sozialen Abgründen und menschlichen Bösartigkeiten zum Trotz ist Das Kind doch voller Ironie und Humor, gilt vielen gar als eines der witzigsten Bücher der französischen Literatur überhaupt, und wirkt dabei so modern, als sei es aus dem Herzen der Gegenwart geschrieben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Schriftsteller Jochen Schimmang freut sich in seiner Besprechung sehr, dass Jacques Vallès' naturalistischer Klassiker wiederaufgelegt wird. Der Kommunarde und Herausgeber des "Cri du peuple" erzählt in seiner Trilogie mit knirschenden Zähnen die autobiografisch grundierte Geschichte des Jungen Jacques Vingtras, der in der Provinz als Sohn eines Lehrers und einer Bauerntochter aufwächst, die in ihrem gesellschaftlichen Aufstiegsehrgeiz immer wieder scheitere. Hochkomisch sei diese episodisch erzählte Geschichte, aber stellenweise auch todtraurig, versichert Schimmang, den besonders berührt, dass Vallès seinen Roman allen widmet, die in der Schule vor Langeweile umgekommen und zu Hause von ihren Eltern verprügelt worden seien. Christa Hunscha hat das Werk bereits 1979 übersetzt, bemerkt der Rezensent noch erstaunt, ihre Arbeit ist kein bisschen gealtert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieser Roman gilt nicht zu Unrecht als einer der komischsten der französischen Literatur. Todtraurig ist er stellenweise auch.« Jochen Schimmang Frankfurter Allgemeine Zeitung







