Man muss sich Jonas als einen glücklichen Menschen vorstellen, schreibt François Garde über den biblischen Propheten, den ein großer Fisch verschlang und vor Ninive wieder ausspuckte immerhin war dieser Fisch ein Wal. Ein Wesen, das die Phantasie, die Jagdlust, den Hunger, das Sprachvermögen und die Abenteuersehnsucht der Menschheit seit jeher befeuert, ein mythisches Tier. François Garde erzählt in seinem charmanten, kurzweiligen, klugen und durchaus auch komischen Buch alle erdenklichen Geschichten und Kuriositäten über den Wal. Er reist dem Meeresriesen nach, zu den Walhäfen und dem…mehr
Man muss sich Jonas als einen glücklichen Menschen vorstellen, schreibt François Garde über den biblischen Propheten, den ein großer Fisch verschlang und vor Ninive wieder ausspuckte immerhin war dieser Fisch ein Wal. Ein Wesen, das die Phantasie, die Jagdlust, den Hunger, das Sprachvermögen und die Abenteuersehnsucht der Menschheit seit jeher befeuert, ein mythisches Tier. François Garde erzählt in seinem charmanten, kurzweiligen, klugen und durchaus auch komischen Buch alle erdenklichen Geschichten und Kuriositäten über den Wal. Er reist dem Meeresriesen nach, zu den Walhäfen und dem einzigen Walrestaurant, aber er mustert auch Straßenschilder und Sternenbilder und die literarischen Spuren, die das gewaltige Tier hinterlassen hat. Ein glänzend geschriebenes, ebenso lehrreiches wie unterhaltsames Buch über eines der spannendsten und mysteriösesten Wesen der Natur.
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Autorenporträt
François Garde, geboren 1959 in Le Cannet, nahe der französischen Mittelmeerküste, war als hoher Regierungsbeamter u. a. auf Neukaledonien tätig. 2012 erschien bei C.H.Beck auf Deutsch sein Roman Was mit dem weißen Wilden geschah , für den Garde in Frankreich mit acht Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, darunter der Prix Goncourt für den ersten Roman. 2013 erschien bei Gallimard der Roman Pour Trois Couronnes . Thomas Schultz, geboren 1957, lebt in Berlin und ist als Übersetzer aus dem Französischen und Spanischen tätig. Neben zahlreichen Dokumentarfilmen und Essayfilmen übersetzte er Kunst-Essays für das Museo Thyssen-Bornemisza. Für den Verlag C.H.Beck übersetzte er u. a. Werke von Elisabeth Badinter, Marie-France Hirigoyen, Norberto Fuentes und François Cheng.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Am Anfang von François Gardes Beschäftigung mit Walen steht ein Sündenfall, erzählt Thorsten Glotzmann: Als Unterpräfekt auf Martinique ließ Garde einen angeschwemmten Walkadaver sprengen, weil er das zehn Tonnen schwere Tier nicht anders abzutransportieren wusste. Das schlechte Gewissen brachte ihn offenbar auf die Spuren des Wals in der westlichen Kultur, und Rezensent Glotzmann folgt ihm dabei zunächst bereitwillig. Fasziniert stellt Glotzmann fest, dass der Wal ein geradezu erotisches Spiel mit uns Menschen treibe, sich offenbart und zugleich entzieht, durch seinen Gesang betört, ohne sich je zu erklären. Doch am Ende bleibt dem Rezensenten schleierhaft, wohin genau ihn der Autor an der Angel seiner stilistischen Versiertheit ziehen will.