Bis 1964 waren in Kiel die Sinti in einem ehemaligen Zwangslager an der Alten Preetzer Straße 117-119 untergebracht, dort wo u.a. heute die Coventry-Halle steht. Die Wohnverhältnisse waren mehr als unzumutbar. Die Bewohnerinnen und Bewohner lebten am Rande der Stadt und somit auch am Rande der Gesellschaft. Der Plan, das Lager zu verlegen, entstand nicht etwa aus humanitären Gründen, um den Sinti zu einer menschenwürdigen Wohnung zu verhelfen, sondern das Lager sollte aus dem Stadtbild verschwinden. Schließlich einigte man sich darauf, als Wohnunterkünfte ausgemusterte Eisenbahnwagenkästen aufzustellen, um ihnen "die Illusion zu vermitteln, sie wären weiterhin mobil". Ob das gelingen konnte, ist Thema dieses Buches.
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