Gestern noch spielte Joris einen Ritter, der gegen Drachen kampft. Er sammelte Kaulquappen in Einmachglasern und malte lustige Bilder. Heute sitzt der Fünfjahrige vor der Kinderonkologin auf einem Krankenhausbett. Diagnose: Nierentumor. Das Leben von Joris und seiner Mutter Clarissa wird von einem Tag auf den anderen komplett umgekrempelt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eine kunstvolle, poetische Verbindung von den emotionalen Nöten einer Mutter und ihrem an Krebs erkrankten Kind mit kunsthistorischen Perspektiven kann Kritiker Thomas Combrink in Jannie Regnerus' schmalem Roman lesen. Der fünfjährige Joris muss sich einer letztlich auch erfolgreichen Chemotherapie unterziehen, seine Mutter, Kunsthistorikerin, beschreibt diese emotional beanspruchende Zeit mit einem Metaphernreichtum, bei dem beispielsweise der medikamentenbedingte Haarausfall für ein "Gesicht wie ein Text ohne Interpunktion" sorgt, lobt Combrinck diese intensive Sprache. Für den Rezensenten spiegelt das Buch eine Symbiose von bildender Kunst und poetischer Sprache wider - so unerwartet wie überzeugend funktioniert, lobt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







