Hugo Bettauers Roman 'Die Stadt ohne Juden' erschien im Jahr 1922 und nahm mit gespenstischer Hellsichtigkeit die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Österreich und dessen Hauptstadt Wien vorweg. In der Absicht, vor derartigen Entwicklungen zu warnen, beschrieb Bettauer in dieser Satire politische Entwicklungen und Schicksale einzelner Menschen, die sich im Zuge einer solchen Vertreibung abspielen könnten. Mit dem ersten Ertönen von 'Ausländer-Halt!'- und 'Ausländer raus!'-Rufen in den neunzehnachtziger Jahren hat das hinter dem Antisemitismus stehende Sündenbock-Motiv ein neues Opfer gefunden. Seit das Schlagwort von der 'Remigration' die Runde macht, verbindet sich dieses Motiv nun auch wieder mit dem Aufruf zur Vertreibung der Sündenböcke. Die vorliegende Variation auf 'Die Stadt ohne Juden' aktualisiert Bettauers Roman durch Vertauschung der 'Juden' mit 'Ausländern' bzw. 'Migranten' und möchte so der Ähnlichkeit der beiden Vertreibungsideologien nachspüren.
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