"Coccia und Michele besingen die Mode als intensivste Kunst einer verkörperten Freiheit." Barbara VinkenMode ist Philosophie. Star-Philosoph Emanuele Coccia und Mode-Ikone Alessandro Michele stellen traditionelle Annahmen über Kleidung auf den Kopf. Denn ein Outfit ist für sie viel mehr als ein Konsumgut: Es ist ein Kunstwerk, das jede:r von uns trägt. Alles, was lebt, gibt und entdeckt Formen. Diese philosophische Annahme verkörpert die Mode für sie und ist damit die radikalste unter den Kunstformen, denn sie findet jeden Tag auf der Straße statt. Die Vielfalt des Lebens, die Micheles Kreationen zeigen und die Coccias Philosophie feiert, bildet den Ausgangspunkt für einen radikal neuen Blick auf Kleidung, Identität und Freiheit. Die Freundschaft der beiden ist ein philosophischer Glücksfall.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Zwei Autoren hat dieses Buch über die Philosophie der Mode, und vielleicht ist das einer zu viel, findet Rezensentin Rabea Mira Weihser. Denn wo sie mit den durchaus praxisnah angelegten Gedanken des Designers Alessandro Michele über seine Arbeit und was sie bedeutet, doch einiges anfangen kann, hätte sie auf die ebenfalls enthaltenen Ausführungen des Philosophen Emanuele Coccia gut verzichten können. Denn letzterer wirft der Kritikerin zufolge mit theoretischen Begrifflichkeiten und "Superlativen" um sich, die, findet Weihser, wenig erhellend sind. Dass Coccia mit Max Weber darauf verweist, dass Mode einen Beitrag zur Wiederverzauberung der Welt leistet, scheint der Rezensentin zwar schlüssig. Wenn dann aber materialistische und ökonomische Dimensionen des Phänomens gar nicht erst in den Blick geraten und auch keine Definitionen der zentralen Begrifflichkeiten geliefert werden, wird sie doch ziemlich skeptisch. Als "Poetologie" Micheles Schaffen lohnt sich die Lektüre aber, schließt Weihser.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit Pathos und Hingabe gehen die beiden der Verzauberung der Mode nach. Eine größere Feier der Mode hat es nie gegeben.« Tania Martini, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 22.03.25 »Man muss sich nicht großartig für Mode interessieren, um dieses Buch interessant zu finden. Es ist sogar vorstellbar, dass der Designer Alessandro Michele mit diesem schmalen Band, den er gemeinsam mit dem Philosophen Emanuele Coccia verfasst hat, in die Literaturgeschichte eingehen wird.« Joachim Bessing, MrIcon, 01.03.25