Gerhart Hauptmann: Das Meerwunder. Eine unwahrscheinliche Geschichte Erstdruck in der Zeitschrift 'Die neue Rundschau', als Buch bei S. Fischer, Berlin 1934. Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2025. Der Text dieser Ausgabe wurde behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH In einer sonnendurchfluteten Hafenstadt am Mittelmeer begegnet der Ich-Erzähler einem ungewöhnlichen Mann namens Otonieri, einem ehemaligen Priesterzögling und heutigen Kustos eines bizarren Vereins: dem 'Klub der Lichtstümpfe'. Was als skurrile Begegnung beginnt, mündet in eine ebenso wundersame wie erschütternde Erzählung des geheimnisvollen Cardenio, der – zurückgekehrt von einer sagenhaften Seereise - seine letzte Beichte ablegt. Seine Geschichte handelt von dämonischer Liebe, einer galionsfigurenhaften Frau, dem Schiff 'Seekatze' und einer geheimnisvollen Insel jenseits des Realen. Zwischen Traum und Wahn, Wahrheit und Dichtung entspinnt sich ein magischer Bericht über das Unfassbare, das vielleicht wahrer ist als jede Realität. Ein spätes Meisterwerk Gerhart Hauptmanns - poetisch, philosophisch, übernatürlich. Über den Autor: 1862 als Sohn von Robert und Marie Hauptmann geboren, die im schlesischen Ober-Salzbrunn ein Hotel betreiben, bricht Gerhart Hauptmann nach jeweils kurzer Dauer eine landwirtschaftliche Ausbildung, das Einjährigen-Examen des preußischen Militärs, die Bildhauerklasse der könglichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau und schließlich ein Philosophiestudium in Jena, ein Zeichenstudium in Dresden und anschließend ein Geschichtsstudium in Berlin ab. Er begeistert sich für die utopischen Pläne einer alternativen Siedlung in Übersee mit Nacktkultur und Liebesfreiheit fern der Enge der wilhelminischen Gegenwart. Sein dauerhaftes Interesse hingegen gilt dem Theater. 1889 mit der Uraufführung seines Stücks 'Vor Sonnenaufgang' am gerade eröffneten Berliner Lessing-Theater gelangt der Naturalismus auf die deutsche Bühne und der bis dahin unbekannte Autor wird durch den Theaterskandal, den das Sozialdrama auslöst, schlagartig bekannt. Beginnend mit der Jahrhundertwende bringt ihm sein Ruhm als Dramatiker zahlreiche Ehrungen ein, an deren Spitze 1912 der Nobelpreis für Literatur steht, den er als 'Anerkennung für sein fruchtbares und vielseitiges Wirken im Bereich der dramatischen Dichtung' erhält. Im Ausland gilt er als der Repräsentant der deutschen Literatur schlechthin, in der Weimarer Republik werden ihm politische Ambitionen nahegelegt, er ist als Reichskanzler im Gespäch. Der in der Bevölkerung hoch angesehene Dramatiker lässt sich - anders als viele seiner Freunde und Berufskollegen - später von den Nationalsozialisten im Lande halten, seine als unkritisch geltende Haltung wird ihm vielfach vorgeworfen. 1946 stirbt mit Gerhart Hauptmann der bedeutendste Vertreter des Naturalismus in Agnetendorf in Niederschlesien.
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