Luciano Berio (1925-2003) gehört zu den Wegbereitern eines nicht-narrativen Musiktheaters, das sich von der Dramaturgie der traditionellen Oper distanziert. Sein Bühnenschaffen erstreckt sich über die gesamte zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, von Mimusique N. 2 (Tre modi per sopportare la vita) bis zu Cronaca del Luogo. Die Studie ist die erste Gesamtdarstellung dieses zentralen Teils von Berios uvre. Auf der Grundlage bisher unausgewerteter Dokumente wurden auch zurückgezogene Werke und Projekte einbezogen. Ein Schwerpunkt der Analyse liegt auf La vera storia. Als Konstante von Berios Musiktheater lässt sich die Reflexion des eigenen Mediums innerhalb der Werke ausmachen. Diesem Aspekt des Metatheaters widmet die Autorin eine übergreifende, theaterwissenschaftlich orientierte Betrachtung.
«Brüdermanns Darstellung dieser im Oszillieren zwischen Anlehnung und Abstoßung modernistischer Tendenzen aufgehenden Ästhetik ist eine fesselnde und anregende Lektüre, auch für diejenigen, die - was zu wünschen ist - Berio immer wieder inszenieren werden.» (Caroline Lüderssen, Neue Zeitschrift für Musik)







