In seinem fulminanten Gesellschaftsroman lässt Christoph Hein Frauen und Männer aufeinandertreffen, denen bei der Gründung der DDR unterschiedlichste Rollen zuteilwerden. Er begleitet sie durch die dramatischen Entwicklungen eines Staates, der als das bessere Deutschland gelten wollte und nach 40 Jahren nahezu spurlos verschwand.
Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte? Christoph Hein lässt sie zu Wort kommen: überzeugte Kommunisten, ehemalige Nazis, verstrickte Funktionäre, kritische Intellektuelle, Schuhverkäufer, Kellner, Fabrikarbeiter, Hausmeister, auch einen hohen Stasi-Offizier. Doch zunehmend erleben sie die neue Gesellschaft als ein Narrenschiff, dessen Kurs auf immer bedrohlichere historische Klippen zusteuert. Mit scharfem Blick und literarischer Kraft zeichnet Hein ein facettenreiches Panorama zwischen Ideologie, Anpassung und stillem Widerstand.
Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte? Christoph Hein lässt sie zu Wort kommen: überzeugte Kommunisten, ehemalige Nazis, verstrickte Funktionäre, kritische Intellektuelle, Schuhverkäufer, Kellner, Fabrikarbeiter, Hausmeister, auch einen hohen Stasi-Offizier. Doch zunehmend erleben sie die neue Gesellschaft als ein Narrenschiff, dessen Kurs auf immer bedrohlichere historische Klippen zusteuert. Mit scharfem Blick und literarischer Kraft zeichnet Hein ein facettenreiches Panorama zwischen Ideologie, Anpassung und stillem Widerstand.
»Das Buch ist zugleich präzise Chronik der Zeitgeschichte sowie unsentimental nüchternes Protokoll der fiktiven Familiengeschichten, und ebendies macht es so fesselnd. ... ein hinreißendes Panoptikum.« SZ Prantls Blick 20250707
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein beeindruckendes Buch über die DDR legt Christoph Hein für Kritikerin Renate Meinhof vor. Im Zentrum stehen drei Männer, die der Führungsriege des sozialistischen Staates nahestehen, der Ökonom Karsten Emser, der Ingenieur Johannes Goretzka und der Anglist Benaja Kuckuck, sowie die Frauen Emsers und Goretzkas. Mit diesem Personal durchmisst Hein die historischen Wegmarken der DDR-Geschichte, der Mauerbau kommt vor, ebenso die Folgen des Prager Frühlings, all dies aus Sicht von Menschen, die ein einigermaßen privilegiertes Leben im totalitären System führen und allein schon deshalb nie allzu genau nachfragen, im Zweifel opportunistisch handeln. Als innerlich verschlossen beschreibt Meinhof die Figuren des Romans, über ihre biografischen Brüche und Lebenslügen schweigen sie sich aus, und gelegentlich bedauert die Rezensentin es, dass Hein nicht mehr Einblick gewährt zum Beispiel ins Seelenleben Goretzkas, der sich in jungen Jahren vom glühenden Nazi in einen Vorzeigesozialisten verwandelt hatte. Gut zu fassen bekommt Hein allerdings in Meinhofs Augen die Willkür, die das Leben in der DDR prägte, auch die Angst, die viele Menschen umtrieb. Abschließend geht Meinhof auf die Passagen ein, die in der Nachwendezeit spielen und davon handeln, wie viele DDR-Bewohner von Westlern enteignet wurden, was in den Augen der Rezensentin ein Fehler war. Ein reichhaltiges Buch über ein ganz und gar nicht lustiges Narrenschiff, so das Fazit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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