In diesem dichten, aus Einzelbetrachtungen aufgebauten Essay fährt Giorgio Agamben in seiner Befragung des Lebensbegriffs, wie sie zuletzt in Homo sacer und Was von Auschwitz bleibt stattgefunden hat, fort: Im Dialog u. a. mit Georges Bataille, Carl von Linné, Ernst Haeckel, Jakob von Uexküll und vor allem mit Martin Heidegger verortet Agamben die Grenze zwischen Tier und Mensch im Menschen selbst. Erst wenn der Mensch seine Tierheit suspendiert, öffnet sich ihm die Welt. Das Verhältnis des Menschen zur Tierheit und der Menschheit zum Tier wird so zum "entscheidenden politischen Konflikt" in unserem Kulturbereich.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit "beeindruckender Inständigkeit" stelle sich Giorgio Agamben schon seit Jahren einer alten und großen Diskussion der Menschheit, schreibt Michael Mayer. Was ist der Mensch, ist die Frage, die Agamben auch in seinem neuen Buch verhandle. Mit der bewussten Veränderung seiner Gene, mit der Biopolitik laufe der Mensch Gefahr, sein ganzes Wesen unter das Diktat der Zweckdienlichkeit zu stellen. Mayer bemerkt zufrieden, dass dieses philosophische Anliegen in "feinsinnige Miniaturen" über so verschiedene Denker von Georges Bataille bis Carl von Linne verpackt sei, und auch wenn er die Exegese Heideggers etwas "waghalsig" findet, kann er ansonsten der Argumentation des Autors widerspruchslos folgen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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