Das "Recht der Freiheit" ist der Versuch, eine andere Theorie der Gerechtigkeit zu schreiben: eine, die nicht auf abstrakte normative Prinzipien fixiert ist, sondern die heute maßgeblichen Kriterien sozialer Gerechtigkeit direkt aus jenen normativen Ansprüchen gewinnt, die sich innerhalb der westlichen, liberaldemokratischen Gesellschaften herausgebildet haben. Zusammen machen sie das aus, was Axel Honneth "demokratische Sittlichkeit" nennt. Im Geiste von Hegels Rechtsphilosophie und unter anerkennungstheoretischen Vorzeichen zeigt er, wie in konkreten gesellschaftlichen Bereichen die Prinzipien individueller Freiheit generiert werden, die die Richtschnur für Gerechtigkeit bilden. Das Ziel des Buches ist ein höchst anspruchsvolles: die Gerechtigkeitstheorie als Gesellschaftsanalyse neu zu begründen.
»Das Kunststück, dem angeblich preußischen Staatsphilosophen (Hegel) Grundlagen moderner Gesellschaftskritik zu entnehmen, ist Honneth ... überzeugend gelungen.« Ludwig Siep DIE ZEIT 20110818
»Ein eindrucksvoller Versuch, die individuelle Freiheit zur Richtschnur von Gerechtigkeit zu machen.«
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Freiheit als Vertrautsein mit der Welt. So definiert Christian Schlüter Freiheit nach Beendigung der Lektüre dieser für ihn im besten Sinne streitbaren Arbeit von Axel Honneth. Dankbar ist Schlüter dem Autor nicht nur für die Vergegenwärtigung einer in Vergessenheit geratenen Bedeutung der Freiheit. Honneths triadisch, im Rückgriff auf Hegel konzipierte Abhandlung bietet ihm neben dem seiner Meinung nach am besten gelungenen, begriffgeschichtlichen Teil eine Beschäftigung mit den Möglichkeiten der Freiheit sowie eine weniger stark erscheinende Auseinandersetzung mit ihren Wirklichkeiten (Liebe, Internet). In den Zwischenräumen von Anspruch und Wirklichkeit sieht Schlüter den Autor kritisch Fahrt aufnehmen und schließlich zur welthaltigen, zur sozialen Dimension der Freiheit vorstoßen. Für Schlüter eine willkommene Umkehrung neoliberaler Vorstellungen von Freiheit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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