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Paris, 1938. Nicholas Morath, Kavallerieleutnant a.D., ist ein attraktiver Charmeur mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Er verdient sein Geld als Teilhaber einer kleinen Anzeigenagentur, doch seine Welt sind die eleganten Pariser Salons. Gelegentlich unternimmt er für seinen Onkel, den ungarischen Diplomaten Graf Janos Polanyi, halb offizielle Dienstreisen nach Osteuropa; der alte Graf, dessen Ansichten nicht immer mit den Plänen seiner Regierung übereinstimmen, führt mit Moraths Hilfe von Paris aus seinen eigenen Kampf gegen die ungarischen Faschisten. Die Gefahr eines Krieges in Europa…mehr

Produktbeschreibung
Paris, 1938. Nicholas Morath, Kavallerieleutnant a.D., ist ein attraktiver Charmeur mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Er verdient sein Geld als Teilhaber einer kleinen Anzeigenagentur, doch seine Welt sind die eleganten Pariser Salons. Gelegentlich unternimmt er für seinen Onkel, den ungarischen Diplomaten Graf Janos Polanyi, halb offizielle Dienstreisen nach Osteuropa; der alte Graf, dessen Ansichten nicht immer mit den Plänen seiner Regierung übereinstimmen, führt mit Moraths Hilfe von Paris aus seinen eigenen Kampf gegen die ungarischen Faschisten. Die Gefahr eines Krieges in Europa wächst, und Polanyis Aufträge werden immer mysteriöser. Um den Widerstand gegen die Nazis zu stärken, schmuggelt Morath gefälschte Pässe und geheime Dokumente über die Grenzen, und seine Reisen führen ihn von den Salons des Budapester Adels bis ins bewaldete Niemandsland zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn. Gefährlich nah gerät er dabei an die Zentren der Macht, und nachdem Hitler in Prag einmarschiert ist, riskiert er hinter den feindlichen Linien sein Leben für ein freies Europa ... Voll nostalgischer Schwermut beschwört Furst in seinem Roman den Charme einer Ära herauf, die längst dem Untergang geweiht ist. Zugleich vermittelt er, mitunter fast beiläufig, jedoch mit eindrücklicher Glaubwürdigkeit, das Unheil, das sich über Europa zusammenbraut.

Autorenporträt
Alan Furst ist 1941 in New York geboren. Er lebte von 1987 bis 1993 in Paris, heute auf Long Island. Als Journalist schrieb er für den "Esquire" und die "International Herald Tribune".
Rezensionen
Alan Furst Alan Furst wurde in einer dunklen Zeit - 1941 - in New York geboren. Viele Jahre verbrachte er in Paris, als Journalist arbeitete er für unterschiedliche renommierte Zeitungen. Diese biografischen Angaben markieren die Eigenschaften seines neuen Romans: In die dunkle Zeit kehrt er zurück, das Paris der 30er Jahre ersteht unter dem Blick des Liebhabers dieser Stadt wieder auf, und die Genauigkeit der Recherchen des Journalisten geben seinem neuen Roman Das Reich der Schatten Tiefe.
Nicholas Morath
Der Ungar Nicholas Morath ist ein Veteran aus dem 1. Weltkrieg. Er ist vermögend, attraktiv, humorvoll und prinzipienfest. Sein Geld verdient er als Teilhaber einer kleinen Anzeigenagentur. Am wohlsten fühlt er sich aber in den berühmten Salons der französischen Hauptstadt, in denen sich der schickste Teil dieser Stadt über die Welt unterhält. Morath ist ein Lebemann.
Er steht im Mittelpunkt dieses Romans über die alte Welt am Vorabend ihrer Zerstörung. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass Morath die Faschisten, die ungarischen wie die deutschen, verachtet. Gerne beteiligt er sich deshalb am geheimen Kampf seines Onkels, des ungarischen Diplomaten Graf Janos Polanyi, gegen die Faschisten. Schließlich begibt er sich selbst in höchste Gefahr, als Hitler in Prag einmarschiert...
Empfehlung! Alan Furst ist ein großer Schriftsteller. Es genügen ihm wie nebenhin geworfene Beobachtungen, um dem Leser Feinheiten des Charakters von Personen oder Eigenarten von Orten plastisch vor Augen zu führen, wo andere Schriftsteller nicht ohne den Holzhammer der groben Direktheit auskommen. Doch gerade das macht Literatur aus. Das Atmosphärische darf nicht mitgeteilt werden. Es muss sich selbst mitteilen. Diese Kunst beherrscht Alan Furst. Gleichzeitig ist er fähig Geschichten spannend zu erzählen. Wenn dann die Geschichten noch derart mit realem Leben gefüllt sind wie in Das Reich der Schatten dann haben wir es mit großer (Unterhaltungs-)Literatur zu tun. (Andreas Rötzer)

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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Robert Brack gerät ins Schwärmen: Alan Furst schreibe vielschichtige Spionageromane, die keinen einfachen Strickmustern folgten, sondern den unlogischen Gang der Weltgeschichte berücksichtigten. Seit Furst in den achtziger Jahren seine biografischen Wurzeln im europäischen Judentum entdeckt habe, berichtet Brack weiter, seien ihm die dreißiger Jahre als entscheidendes Jahrzehnt für die politische Weichenstellung im 20. Jahrhundert bewusst geworden. Nur einer ("Soldaten der Nacht") von insgesamt sieben Romanen über diese Epoche habe allerdings bislang den Weg in einen deutschen Verlag gefunden, was vielleicht an einer überbordenden Detailfülle lag, vermutet Brack. Der neue Roman bietet vordergründig alles, so der Rezensent, was das Spionage-Genre erfordert: geheimdienstliche Intrigen, eine apokalyptische Kulisse aufgrund der wachsende Bedrohung durch die Nazis, Lebenslust und Dekadenz. Der Protagonist ist ein ungarischer Aristokrat, der in Paris lebt und sich der Rettung seines Heimatlandes vor den Nazis verschrieben hat. Doch würden die Geheimdienstaktivitäten bald so unübersichtlich, dass auch er bald den Überblick verliere, stellt Brack fest. Für ihn liefert Furst nebenbei eine glänzende Analyse des Scheiterns der europäischen Diplomatie angesichts der aufziehenden Katastrophe.

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