Der meisterhafte Roman des polnischen Literaturstars Szczepan Twardoch über das Überleben im Warschauer Ghetto. Kompromisslos erzählt, mit glänzender, eisiger Spannung.
Warschau nach dem deutschen Angriff 1939. Jakub Shapiro, früherer Boxer und Unterweltkönig der Stadt, führt als Soldat einen aussichtslosen Kampf. Doch das luxuriöse Leben geht zu Ende, sein Reich zerfällt, auch seine Familie. Bald sorgt der halbwüchsige Sohn David unter Todesgefahr durch Schmuggel und Schwarzhandel für das Überleben von Mutter und Bruder. Gräuel, Hunger und Verrat beherrschen die Stadt, der Preis für ein Überleben ist unermesslich hoch. Als das Ghetto zerstört liegt, kämpft Jakubs Geliebte Ryfka bis aufs Blut für ihre und Jakubs Zukunft. Und David will Rache nehmen, an den Deutschen, an allen.
Warschau nach dem deutschen Angriff 1939. Jakub Shapiro, früherer Boxer und Unterweltkönig der Stadt, führt als Soldat einen aussichtslosen Kampf. Doch das luxuriöse Leben geht zu Ende, sein Reich zerfällt, auch seine Familie. Bald sorgt der halbwüchsige Sohn David unter Todesgefahr durch Schmuggel und Schwarzhandel für das Überleben von Mutter und Bruder. Gräuel, Hunger und Verrat beherrschen die Stadt, der Preis für ein Überleben ist unermesslich hoch. Als das Ghetto zerstört liegt, kämpft Jakubs Geliebte Ryfka bis aufs Blut für ihre und Jakubs Zukunft. Und David will Rache nehmen, an den Deutschen, an allen.
Twardoch ist mit dieser erzählerischen Gleitsichtbrille eine Art Tarantino der polnischen Geschichtsschreibung. In seinen Pageturnern gelingt es ihm, die gewaltsamen Umbrüche des zwanzigsten Jahrhunderts literarisch zu vergegenwärtigen. Katharina Teutsch Frankfurter Allgemeine Zeitung 20201010
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Frank Meyer ist fasziniert von Szczepan Twardochs Roman. Anknüpfend an den Vorgängerroman "Der Boxer" erzählt er hier aus der Perspektive der Geliebten und des Sohns des dortigen Protagonisten vom Überleben der Juden in Warschau, von polnischem Antisemitismus und von jüdisch-deutschen Kollaborationen. Dabei wähle der Autor eine Art metaphysische Perspektive, weil die Erzählstimmen in der Geschichte zwar alles erfahren, aber nicht handeln können, staunt Meyer, und lobt auch Twardochs komplexe Figuren. Einige Gewalt- und Sexszenen hält der Rezensent für etwas zu drastisch - trotzdem fesselt ihn Twardochs "riskanter" Roman mit seinem spektakulären Tonfall und "grellen Effekten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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