Kurz nachdem ihre Mutter gestorben ist, leben die fünfzehnjährige Sam und ihre elfjährige Schwester Ollie bei ihrem Vater Bear, einem auf einer Weide im ländlichen Oregon lebenden Eigenbrötler, der Bienen züchtet und sich weitestgehend selbstzuversorgen versucht. kurz nach ihrer Ankunft die Leiche
einer Frau im an die Weide angrenzenden Fluss, dem Crooked River, entdecken.
Bald schon wird Bear…mehrKurz nachdem ihre Mutter gestorben ist, leben die fünfzehnjährige Sam und ihre elfjährige Schwester Ollie bei ihrem Vater Bear, einem auf einer Weide im ländlichen Oregon lebenden Eigenbrötler, der Bienen züchtet und sich weitestgehend selbstzuversorgen versucht. kurz nach ihrer Ankunft die Leiche einer Frau im an die Weide angrenzenden Fluss, dem Crooked River, entdecken.
Bald schon wird Bear verdächtigt, da dieser doch so anders lebt als alle anderen in der Gegend. Der Aussteiger war sowieso jedem suspekt. Als dann noch Indizien auf Bear als Täter schließen lassen, ist der Mörder scheinbar für die Polizei bereits gefunden. Selbst Zeb und Franny, die Bears einzigen Freunde zu sein scheinen, beginnen an seiner Unschuld zu zweifeln. Trotzdem können seine Töchter nicht glauben, dass der mit den Bienen Sprechende und ihren Liedern Lauschende Bear, der keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte, mit dem Mord an der jungen Frau in Verbindung gebracht werden könnte. Also bleibt der praktisch veranlagten und stets anpackenden Sam nur übrig, selbst die Initiative zu ergreifen und den tatsächlichen Täter zu entlarven.
So gerne Ollie ihrer großen Schwester auch helfen möchte – sie kann es nicht. Denn seit dem Tod ihrer Mutter ist sie verstummt. Das gleiche ist ihr zuvor bereits als ihre Tante verstorben war passiert. Doch ist es nun etwas anderes: Jetzt muss sie schließlich auch auf ihre Schwester aufpassen.
Auch sieht Ollie „Schimmernde“; Tote, die ihren Frieden noch nicht gefunden haben, weswegen sie noch umherwandeln. So auch die tote Frau aus dem Crooked River, von der Ollie um Hilfe angefleht wird und die dem Mädchen seine Stimme stiehlt. Aber Ollie kann nichts von alledem, nichts von dem was sie weiß, erzählen. Und so muss sie mit ansehen, wie der Albtraum seinen Lauf nimmt…
Abwechselnd wird das Geschehen aus der Sicht von Sam und Ollie beschrieben, sodass man zu beiden Mädchen sehr schnell eine Bindung aufbauen kann. Beide möchten aufeinander Acht geben und halten sich aneinander fest. Man merkt wie schwer sie es haben und es ist beeindruckend wie sie dennoch nicht die Hoffnung aufgeben. Außerdem sind sie von ihren Charakteren her sehr angenehm: Ollie zum Beispiel hat eine auf der einen Seite kindliche Sicht auf die Welt, ist auf der anderen Seite aber immer wieder sehr erwachsen für ihr Alter. Ich habe ihre Art zu beschreiben, was sie sieht, denkt und fühlt sehr genossen, da ihre verträumte, poetische und außergewöhnlich bildhafte Sprache dafür sorgt, dass man sofort in die Geschichte gezogen wird und sie trotz ihrer Stärke am liebsten in den Arm nehmen und ihr Mut zusprechen möchte. Außerdem finde ich die Idee sehr süß, dass Ollie hin und wieder versucht auf ihre ganz eigene Art mit ihrer Schwester zu sprechen, indem sie Stellen in dem Alice im Wunderland-Buch, das sie mit ihrer Mutter nicht zu Ende zu lesen geschafft hat, unterstreicht. Aber auch die Passagen, welche aus Sams Sicht geschrieben wurden, lassen einen nicht los. Auch sie schafft es, den Leser mit ruhigen Tönen zu verzaubern, ihn die Bienen summen und den Crooked River fließen zu hören. Mich hat der bezaubernde Schreibstil der Autorin sehr beeindruckt.
Ich bin von diesem facettenreichen Buch ganz begeistert und hoffe, dass ich schon bald ein weiteres wunderbares Werk der Autorin werde lesen können