'[.] Doch ganz am Anfang dieser beachtlichen Reihe steht 1955 der Preis des Südostdeutschen Kulturwerkes München, der Otto Folberth für den Roman Das Stundenglas zugesprochen wurde. Es ist sein erster und einziger Literatur preis, und das Besondere und Verwunderliche dabei ist, dass es sich bei dieser Auszeichnung um eine für ein der Öffentlichkeit nicht zugängliches Romanmanuskript, also um den Preis für ein unveröffentlichtes, ungedruckt gebliebenes Buch handelt.' '[.] In der Tat handelt es sich um einen Flüchtlingsroman, der aus genauer Anschauung der konkret erlebten Lage und aus…mehr
'[.] Doch ganz am Anfang dieser beachtlichen Reihe steht 1955 der Preis des Südostdeutschen Kulturwerkes München, der Otto Folberth für den Roman Das Stundenglas zugesprochen wurde. Es ist sein erster und einziger Literatur preis, und das Besondere und Verwunderliche dabei ist, dass es sich bei dieser Auszeichnung um eine für ein der Öffentlichkeit nicht zugängliches Romanmanuskript, also um den Preis für ein unveröffentlichtes, ungedruckt gebliebenes Buch handelt.'
'[.] In der Tat handelt es sich um einen Flüchtlingsroman, der aus genauer Anschauung der konkret erlebten Lage und aus Kenntnis der nachkriegspolitischen Hintergründe und Abmachungen verfasst wurde. In solcher Fokussierung und Objektivität ist dieses Thema in der Literatur der Rumäniendeutschen vor Folberth nicht behandelt worden. Es handelt sich tatsächlich auch um einen Liebesroman: mit Enttäuschung, Trennungsschmerz, Aktanten wechsel, aber schließlich doch mit glücklichem Ende.'
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Autorenporträt
Der 1953 abgeschlossene, im Nachlass des Autors OTTO FOLBERTH (1896-1991) befindliche Roman rührte an mehrere Tabus. So sehr Stimmen aus der Schweiz, Westdeutschland und auch aus Österreich, denen er das Typoskript zum Lesen gegeben hatte, den Verfasser auch lobten und ermunterten, ein Buch über die Flucht, Evakuierung, Deportation, Verfolgung Deutscher aus Rumänien, ihre Eingliederungsschwierigkeiten im Westen hatte auf dem deutschen oder österreichischen Büchermarkt zur Zeit des kalten Krieges keine Chance. Bezeichnenderweise erschien das erste literarische Buch über die Verschleppung "Volksdeutscher" aus Rumänien in die Sowjetunion nicht in deutscher, sondern in französischer Sprache: Der aus Kronstadt stammende, in Paris lebende Rainer Biemel veröffentlichte den Roman "Mein Freund Wassja" (1949) zudem vorsichtshalber unter einem Decknamen. Otto Folberth hatte 1947 Rumänien verlassen und sich mit seiner Familie in Salzburg niedergelassen. Er siedelte die Haupthandlung dieses Romans im (neutralen) Österreich an, aber Nebenstränge und Rückblicke führen in die Schweiz, nach Rumänien, an die Front vor Stalingrad, nach Afrika, Kanada, in Zwangsarbeitslager in der Ukraine. Folberth stützte sich auf Tagebuchaufzeichnungen, Erlebnisse von Familienmitgliedern und authentische Berichte und Nachrichten aus österreichischen Forschungsstellen für Weltflüchtlinge. 1955 erhielt Folberth den Preis des Südostdeutschen Kulturwerks München für dieses unveröffentlichte Romanmanuskript. Einer Drucklegung des Romans dürften heute keine ideologischen Zwänge mehr entgegen stehen. Horst Schuller, Karpaten-Rundschau
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