Das neue Buch Vamik D. Volkans schlägt die fehlende Brücke zwischen psychoanalytischen Konzepten und der traditionellen Vorstellungswelt von Diplomaten, Historikern, Politologen und Sozialwissenschaftlern.Diese Brücke schafft einen neuen Zugang zum brisanten Thema ethnischer, religiöser und kultureller Unterschiede, die mit der Identität von Großgruppen eng verknüpft sind.Der bekannte Psychoanalytiker Volkan nutzt sein klinisches Wissen und seine Erfahrung aus 25-jähriger Arbeit mit Großgruppen in konfliktgeschüttelten und traumatisierten Gesellschaften, um eine pragmatisch orientierte Studie…mehr
Das neue Buch Vamik D. Volkans schlägt die fehlende Brücke zwischen psychoanalytischen Konzepten und der traditionellen Vorstellungswelt von Diplomaten, Historikern, Politologen und Sozialwissenschaftlern.Diese Brücke schafft einen neuen Zugang zum brisanten Thema ethnischer, religiöser und kultureller Unterschiede, die mit der Identität von Großgruppen eng verknüpft sind.Der bekannte Psychoanalytiker Volkan nutzt sein klinisches Wissen und seine Erfahrung aus 25-jähriger Arbeit mit Großgruppen in konfliktgeschüttelten und traumatisierten Gesellschaften, um eine pragmatisch orientierte Studie der Dynamik von Großgruppen vorzulegen. Er stellt neue theoretische Konzepte und ihre praktische Anwendung vor. Sie ermöglichen uns ein besseres Verständnis für die Interaktion von Großgruppen im Frieden wie in Krisenzeiten.
Vamik D. Volkan ist Professor emer. für Psychiatrie, Begründer des Center for the Study of Mind and Human Interaction an der University Virginia und Senior Erik Erikson Scholar am Austen Riggs Center in Stockbridge, Massachusetts. Er hält Vorträge auf der ganzen Welt; seine zahlreichen Veröffentlichungen wurden bereits in mehr als zwölf Sprachen übersetzt.
Inhaltsangabe
InhaltPsychoanalytiker und Diplomaten - Seite an Seite 1. Kognitive Psychologie 2. Eine Brücke zwischen kognitiver Psychologie und Psychoanalyse 3. Center for the Study of Mind and Human Interaction (CSMHI) 4. Der Ausbruch ethnischer Konflikte Beschreibungen der Großgruppenidentitätskonzepte Die individuelle Identität 1. Beschreibung der individuellen Identität 2. Die Entwicklung der individuellen Identität Einführung zur Großgruppenidentität Die sieben Fäden Die ersten zwei Fäden der Großgruppenidentität 1. Der erste Faden: Geteilte Reservoire für "gute" Externalisierungen 2. Der zweite Faden: Geteilte Identifikationen 3. Zusammenfassung Großgruppenidentität, für die der "Andere" sorgt: Der dritte Faden 1. Biologische und psychologische Grundlagen für die "Uns"- und "Ihnen"- Dichotomie 2. Der dritte Faden: Geteilte "böse" Reservoire Gewählte Ruhmesblätter und gewählte Traumata: Der vierte und der fünfte Faden 1. Der vierte Faden: Gewählte Ruhmesblätter 2. Der fünfte Faden: Gewählte Traumata 3. Generationsübergreifende Weitergaben 4. Zusammenfassung Die Schlacht von Kosovo: Ein Beispiel des fünften Fadens 1. Die Reaktivierung des serbischen gewählten Traumas 2. Säuberungsversuche und Greueltaten 3. Zusammenfassung Die innere Welt eines Führers, die die Großgruppenidentität beeinflußt: Der sechste Faden Führer mit einer narzißtischen Persönlichkeitsorganisation Atatürk: Eine Veranschaulichung des sechsten Fadens 1. Atatürks persönliche Geschichte 2. Atatürks innere Welt 3. Die Schaffung eines sechsten Fadens für das türkische Zelt Symbolbildungen: Der siebte Faden 1. Übergangsobjekte und -phänomene 2. Ein Vergleich zwischen Übergangsobjekten und passenden Reservoiren der externalisierten Bilder 3. Symbolisierung auf einer höheren Ebene 4. Blut Großgruppen-Ideologien und politische Verfahrensweisen und Richtlinien 1. Ideologie, die mit dem sechsten Faden verknüpft ist 2. Ideologie, die mit anderen Fäden verbunden ist Großgruppenrituale 1. Gruppenreaktionen auf Jahrestage 2. Zwei unabänderliche Prinzipien 3. Rituale in Zusammenhang mit dem Narzißmus der kleinen Unterschiede 4. Grenzrituale 5. Die Bedeutung von Ritualisierungen 6. Maligne Ritualisierungen und Kriege Trauern, Politik und Diplomatie 1. Individuelle Trauer 2. Komplikationen beim Trauerprozeß eines Individuums 3. Die Trauer von Individuen in Situationen, wo Großgruppen mit dem Feind interagieren 4. Großgruppentrauer Traumatisierte Gesellschaften: Das Nachkriegs-Kuwait 1. Kuwait: Anfängliche Beobachtungen 2. Diagnose 3. Traumatisierte Gesellschaften und Entscheidungsfindungen Offizielle Diplomatie: Die Perspektive eines Psychoanalytikers 1. Beschreibung 2. Moralität und offizielle Diplomatie 3. Emotionen 4. Regression 5. Übertragungsverzerrungen Inoffizielle Diplomatie" Beschreibungen der inoffiziellen Diplomatie Das Baum-Modell: Psychopolitische Dialoge und Förderung eines gutnachbarlichen Verhaltens und einer gutnachbarlichen Koexistenz 1. Diagnose 2. Auf psychoanalytischen Erkenntnissen beruhende psychopolitische Dialoge 3. Aufbau von Institutionen 4. Beispiele von Baumzweigen aus Estland 5. Abschließende Bemerkungen
InhaltPsychoanalytiker und Diplomaten - Seite an Seite 1. Kognitive Psychologie 2. Eine Brücke zwischen kognitiver Psychologie und Psychoanalyse 3. Center for the Study of Mind and Human Interaction (CSMHI) 4. Der Ausbruch ethnischer Konflikte Beschreibungen der Großgruppenidentitätskonzepte Die individuelle Identität 1. Beschreibung der individuellen Identität 2. Die Entwicklung der individuellen Identität Einführung zur Großgruppenidentität Die sieben Fäden Die ersten zwei Fäden der Großgruppenidentität 1. Der erste Faden: Geteilte Reservoire für "gute" Externalisierungen 2. Der zweite Faden: Geteilte Identifikationen 3. Zusammenfassung Großgruppenidentität, für die der "Andere" sorgt: Der dritte Faden 1. Biologische und psychologische Grundlagen für die "Uns"- und "Ihnen"- Dichotomie 2. Der dritte Faden: Geteilte "böse" Reservoire Gewählte Ruhmesblätter und gewählte Traumata: Der vierte und der fünfte Faden 1. Der vierte Faden: Gewählte Ruhmesblätter 2. Der fünfte Faden: Gewählte Traumata 3. Generationsübergreifende Weitergaben 4. Zusammenfassung Die Schlacht von Kosovo: Ein Beispiel des fünften Fadens 1. Die Reaktivierung des serbischen gewählten Traumas 2. Säuberungsversuche und Greueltaten 3. Zusammenfassung Die innere Welt eines Führers, die die Großgruppenidentität beeinflußt: Der sechste Faden Führer mit einer narzißtischen Persönlichkeitsorganisation Atatürk: Eine Veranschaulichung des sechsten Fadens 1. Atatürks persönliche Geschichte 2. Atatürks innere Welt 3. Die Schaffung eines sechsten Fadens für das türkische Zelt Symbolbildungen: Der siebte Faden 1. Übergangsobjekte und -phänomene 2. Ein Vergleich zwischen Übergangsobjekten und passenden Reservoiren der externalisierten Bilder 3. Symbolisierung auf einer höheren Ebene 4. Blut Großgruppen-Ideologien und politische Verfahrensweisen und Richtlinien 1. Ideologie, die mit dem sechsten Faden verknüpft ist 2. Ideologie, die mit anderen Fäden verbunden ist Großgruppenrituale 1. Gruppenreaktionen auf Jahrestage 2. Zwei unabänderliche Prinzipien 3. Rituale in Zusammenhang mit dem Narzißmus der kleinen Unterschiede 4. Grenzrituale 5. Die Bedeutung von Ritualisierungen 6. Maligne Ritualisierungen und Kriege Trauern, Politik und Diplomatie 1. Individuelle Trauer 2. Komplikationen beim Trauerprozeß eines Individuums 3. Die Trauer von Individuen in Situationen, wo Großgruppen mit dem Feind interagieren 4. Großgruppentrauer Traumatisierte Gesellschaften: Das Nachkriegs-Kuwait 1. Kuwait: Anfängliche Beobachtungen 2. Diagnose 3. Traumatisierte Gesellschaften und Entscheidungsfindungen Offizielle Diplomatie: Die Perspektive eines Psychoanalytikers 1. Beschreibung 2. Moralität und offizielle Diplomatie 3. Emotionen 4. Regression 5. Übertragungsverzerrungen Inoffizielle Diplomatie" Beschreibungen der inoffiziellen Diplomatie Das Baum-Modell: Psychopolitische Dialoge und Förderung eines gutnachbarlichen Verhaltens und einer gutnachbarlichen Koexistenz 1. Diagnose 2. Auf psychoanalytischen Erkenntnissen beruhende psychopolitische Dialoge 3. Aufbau von Institutionen 4. Beispiele von Baumzweigen aus Estland 5. Abschließende Bemerkungen
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Caroline Neubaur ist geradezu hingerissen von Volkans Untersuchung über Großgruppen und ethnische Konflikte. Volkan "schreibt wie Buddha als Lebenspraktiker", schwärmt sie und macht dafür vor allem den "völlig unangestrengten Gleichnischarakter" und das Fehlen psychoanalytischen Vokabulars verantwortlich. Sie zeichnet Volkans Analyse des Großgruppencharakters nach und beschreibt den Begriff des `gewählten Traumas`, der für das Buch von zentraler Bedeutung sei: Nach Volkan kann eine Großgruppe ein geteiltes Trauma - bei den Serben etwa die verlorene Schlacht auf dem Amselfeld - zum Gruppentrauma erwählen. Dann setzt eine Mythenbildung ein, bei der die tatsächliche Geschichte keine Rolle mehr spielt. Mit diesen Instrumenten, meint Neubaur, gelingen Volkan einige "realistische" Analysen. Besonders hebt sie ein Porträt Atatürks hervor und "die präzise Beschreibung der Koexistenz zu der die Esten im Umgang mit den Russen gefunden haben."