Nichts wird von der intellektuellen Klasse schärfer kritisiert und tiefer verachtet als der alles und jeden durchdringende Konsum. Dabei stellt der massenhafte Konsum einen unverzichtbaren Bestandteil jeder auf Wohlstand abzielenden Wirtschaftsordnung dar. Dennoch einigt die Ablehnung einer »materialistischen Einstellung« Rechte wie Linke, Avantgardisten wie Bildungsbürger, Verfechter einer Elite wie Vertreter der Mittelschicht.
Thomas Hecken zeichnet in seinem Essay die Geschichte dieser Versagung von Böll bis Habermas, von der KPD bis zur CDU und von der FAZ bis zur »konkret« nach. Er entlarvt die zwiespältigen Versuche der Pop-Linken und der Neoliberalen, daran etwas zu ändern - und unternimmt schließlich selbst eine Verteidigung von Konsum und Materialismus.
Thomas Hecken zeichnet in seinem Essay die Geschichte dieser Versagung von Böll bis Habermas, von der KPD bis zur CDU und von der FAZ bis zur »konkret« nach. Er entlarvt die zwiespältigen Versuche der Pop-Linken und der Neoliberalen, daran etwas zu ändern - und unternimmt schließlich selbst eine Verteidigung von Konsum und Materialismus.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Paul-Philipp Hanske begrüßt Thomas Heckens Verteidigung des Konsums gegen seine Verächter. Er hat die von einer stupenden Belesenheit zeugenden Ausführungen des Literaturwissenschaftlers mit großer Zustimmung gelesen. Erhellend findet er Heckens historische Darstellung der Konsumkritik in Deutschland nach 1945, die mit zahllosen Äußerungen von Intellektuellen zum Thema Konsum aufwartet. Deutlich wird für ihn dabei, dass sich in der Ablehnung des Konsums Denker aller Richtungen, Linke, Konservative, Rechte, Hochkulturvertreter einig waren und sind. Den gemeinsamen Nenner dieser lagerübgreifenden Haltung erkenne der Autor in der Verachtung des sinnlich-passiven Konsumenten, der heute vor allem in der sogenannten Unterschicht vermutet wird. Dagegen setzt Hecken eine von der Sympathie für die Unterschicht getragene "bedingungslose Affirmation des Konsumierens", die Hanske einiges zu denken gegeben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Bewundernswert, mit welchem Mut sich der Autor in die Höhle der (vermeintlichen) intellektuellen Löwen vorwagt.«
NZZ, 14.12.2010 20101214
NZZ, 14.12.2010 20101214