»Ulla Lenze schreibt eine tolle, empfindungsintensive Prosa. Echt und wahr und ehrlich.« David Wagner
Die Fabrikarbeiterin Anna wird als Medium verehrt, Johanna Schellmann ist Schriftstellerin. In den Heilstätten Beelitz entsteht eine Verbindung zwischen den ungleichen Frauen, von der beide profitieren - bis der Kampf um Anerkennung und Aufstieg sie zu Rivalinnen macht. Ulla Lenze hat in ihrer unvergleichlich kristallinen Prosa einen großen Roman über die Verführungskraft der Selbsterlösung geschrieben.
Versteckt in den Kiefernwäldern vor den Toren Berlins liegen die Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz. Als sich die Fabrikarbeiterin Anna Brenner und die Schriftstellerin Johanna Schellmann hier im Jahr 1907 begegnen, hat das für beide Frauen existenzielle Folgen. Anna gilt als hellsichtig, und obwohl die Avantgarde der Kaiserzeit begeistert mit dem Okkulten experimentiert, wird Annas wachsende Anhängerschaft für den Leiter der Heilstätten zum Problem. In Johannalegt die Begegnung eine tief verschüttete Spiritualität frei, und sie ahnt, dass Anna eine Schlüsselrolle in ihrem literarischen Schaffen spielen könnte. Nur: Anna lässt sich nicht vereinnahmen, von niemandem. Sechzig Jahre später versucht Johanna Schellmann Worte für ihre Verstrickungen in der Vergangenheit zu finden, doch erst Vanessa, ihre Urenkelin, bringt Licht ins Dunkel - mitten in einem luxussanierten Beelitz, durch das noch die Geister der Vergangenheit wehen. Vom Kaiserreich bis in die Gegenwart porträtiert Ulla Lenze drei Frauenleben, die Befreiung und Aufstieg erfahren und sich doch nicht vor dem drohenden Bedeutungsverlust retten können.
Die Fabrikarbeiterin Anna wird als Medium verehrt, Johanna Schellmann ist Schriftstellerin. In den Heilstätten Beelitz entsteht eine Verbindung zwischen den ungleichen Frauen, von der beide profitieren - bis der Kampf um Anerkennung und Aufstieg sie zu Rivalinnen macht. Ulla Lenze hat in ihrer unvergleichlich kristallinen Prosa einen großen Roman über die Verführungskraft der Selbsterlösung geschrieben.
Versteckt in den Kiefernwäldern vor den Toren Berlins liegen die Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz. Als sich die Fabrikarbeiterin Anna Brenner und die Schriftstellerin Johanna Schellmann hier im Jahr 1907 begegnen, hat das für beide Frauen existenzielle Folgen. Anna gilt als hellsichtig, und obwohl die Avantgarde der Kaiserzeit begeistert mit dem Okkulten experimentiert, wird Annas wachsende Anhängerschaft für den Leiter der Heilstätten zum Problem. In Johannalegt die Begegnung eine tief verschüttete Spiritualität frei, und sie ahnt, dass Anna eine Schlüsselrolle in ihrem literarischen Schaffen spielen könnte. Nur: Anna lässt sich nicht vereinnahmen, von niemandem. Sechzig Jahre später versucht Johanna Schellmann Worte für ihre Verstrickungen in der Vergangenheit zu finden, doch erst Vanessa, ihre Urenkelin, bringt Licht ins Dunkel - mitten in einem luxussanierten Beelitz, durch das noch die Geister der Vergangenheit wehen. Vom Kaiserreich bis in die Gegenwart porträtiert Ulla Lenze drei Frauenleben, die Befreiung und Aufstieg erfahren und sich doch nicht vor dem drohenden Bedeutungsverlust retten können.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ganz glücklich wird Rezensentin Eva Behrendt nicht mit Ulla Lenzes neuem Roman. Dabei stecken in ihm, lernen wir, viele interessante Themen, und auch erzählerisch ist er ambitioniert, spannt sich über drei Zeitebenen auf: Da wäre erstens die wohnungssuchende Vanessa, die sich für das Leben ihrer Großmutter Johanna Schellmann zu interessieren beginnt, die Schriftstellerin war; zweitens begegnen wir dieser Johanna Schellmann im Jahr 1967, zu einer Zeit, als ihr literarisches Schaffen in Frage gestellt wird; und drittens, das ist der Hauptteil des Buches, geht es zurück ins Jahr 1908, als ebenfalls Johanna Schellmann eine Psychiatriepatientin kennenlernt . Die Hauptfigur Johanna Schellmann bleibt bei Lenze ambivalent, schildert Behrendt, sie ist einerseits privilegiert, andererseits möchte sie sich gesellschaftlichen Zwängen entziehen, auch sonst spielen soziologische Themen wie Klassengesellschaft und die Auswirkungen der Industrialisierung in diesen Roman hinein. Nicht wirklich gelungen ist laut Behrendt allerdings die erzählerische Konstruktion, die Passagen über Vanessa und die alternde Schriftstellerin sind nicht allzu spannend und auch die prinzipiell stärkeren Teile, die sich dem Verhältnis Johanna Schellmanns und der Patientin widmen, leiden darunter, dass wir zu wenig über letztere erfahren. So wirkt das prinzipiell schön unprätentions geschriebene Buch leider oft etwas bemüht, ärgert sich die Rezensentin abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Endlich einmal wieder ein Roman, der stofflich, sprachlich und historisch interessant ist.« Tilman Krause, Die Welt am Sonntag, 13. Oktober 2024







