Über die Sehnsucht nach einem anderen Leben
Lynn putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel. Zunächst ist Lynn vorsichtig, dann wird sie immer dreister. An einem Dienstag hört sie Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden haltmachen vor dem Zimmer, in dem sie längst nicht mehr stehen darf. Ihr bleibt nur ein Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt dort die Nacht. Mit dem Gast über ihr. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste. Den Menschen nah und zugleich fern, wie unsichtbar.
2008 beim Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet.
Lynn putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel. Zunächst ist Lynn vorsichtig, dann wird sie immer dreister. An einem Dienstag hört sie Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden haltmachen vor dem Zimmer, in dem sie längst nicht mehr stehen darf. Ihr bleibt nur ein Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt dort die Nacht. Mit dem Gast über ihr. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste. Den Menschen nah und zugleich fern, wie unsichtbar.
2008 beim Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet.
»Man wird an 'Das Zimmermädchen' denken, bei der nächsten Buchung eines Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels.« Hajo Steinert, Die Welt
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Das ist ja mal eine originelle Hauptfigur, eine Putzfrau mit Putzzwang, den sie aber einfach fröhlich akzeptiert und durch das Naheliegendste bewältigt: putzend. Andreas Wirthensohn ist von dieser Erfindung Orths' zunächst geradezu bezaubert und folgt dem jungen Autor, der beim Bachmann-Wettbewerb auffiel auch bei weiteren Eigentümlichkeiten seiner Hauptperson: Sie legt sich unter die Hotelbetten der Gäste, belauscht sie, aber ohne Voyeurismus, mehr um sich ein Bbild von der Welt zu machen. Bis dahin hätte es Wirthensohn gereicht - aber die Geschichte geht weiter, wird zum kleinen Roman gedehnt und hier scheint sich der Autor dann doch etwas zu verheddern. Weniger wäre mehr gewesen. Aber man merkt, dass Wirthensohn dem Autor mehr zutraut und hofft, dass weitere Versuche folgen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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