Gerade die wichtigsten Probleme unserer modernen Gesellschaft, so scheint es, werden mehr als alle anderen verdrängt. Globale Protestbewegungen haben die zunehmend ungleicher werdende Vermögensverteilung angeprangert, gegen die unzureichende Klimapolitik protestiert und damit öffentliche Aufmerksamkeit erregt - aber sie sind weitgehend folgenlosgeblieben. Warum ist die linke Kritik so wirkungslos geblieben und weshalb hat stattdessen die extreme Rechte zunehmend an Boden gewonnen?Gesa Lindemann führt aus, wie die linke Gesellschaftskritik ihre praktischen Handlungsoptionen verliert, solange sie verdrängt, dass die universalistische Orientierung am Ethos der Menschenrechte auf einen Staat mit einer überlegenen Zentralgewalt angewiesen ist. Sie bezeichnet dies als Gewaltparadox der Moderne. Um eine realistische, am Ethos der Menschenrechte orientierte Gesellschaftskritik zu verwirklichen, ist es nach Lindemann deshalb erforderlich, dieses Paradox praktisch zu gestalten, statt es zuignorieren.Der Text gewann 2023 den Essaypreis des Jakob-Fugger-Zentrums.
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno