Welche Rolle spielt die Organisation von Arbeitsverhältnissen für die Bestandssicherung eines demokratischen Gemeinwesens? Dieser Frage geht Axel Honneth in seiner großen Monografie nach, deren Schlüsselbegriffe »gesellschaftliche Arbeit« und »soziale Arbeitsteilung« sind. Honneths zentrale These lautet: Die Teilnahme an der demokratischen Willensbildung ist an die Voraussetzung einer transparent und fair geregelten Arbeitsteilung gebunden. Dass das heute nicht in ausreichendem Maß der Fall ist, zeigt Honneth ebenso wie er umreißt, an welchen Stellen eine Politik der Arbeit heute anzusetzen hätte, um Missständen entgegenzuwirken und zur Neubelebung demokratischer Partizipation beizutragen.
»Axel Honneths Buch ... bietet beste Grundlagen für einen beherzten Streit über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft.« Claus Leggewie taz am wochenende 20230407
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Gerald Wagner kann Axel Honneths Sicht auf die arbeitende Klasse nicht goutieren. Dass der Autor heutige Arbeitsverhältnisse so darstellt, als "schufteten" die Menschen "wie bei Engels", kann er selbst einem Philosophen nur schwer durchgehen lassen. Honneth braucht die Fallhöhe, meint Wagner, um seinem Ruf nach Verbesserung der Verhältnisse mehr Gewicht zu geben. Laut Wagner kehrt er dabei allerdings Betriebsräte und Sozialwahlen unzulässigerweise unter den Tisch kehrt. Honneths Versuch, aus seinen Prämissen den vermeintlichen Verfall der demokratischen Rechte der Beschäftigten abzuleiten, findet Wagner daher nicht allzu überzeugend.
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