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Herta Müllers Textcollagen aus ausgeschnittenen Buchstaben und Wörtern sind berühmt. Jetzt erfindet sie mit »Der Beamte sagte« eine ganze Geschichte in Collagen, nichts weniger als eine neue literarische Form des Erzählens. Gezeigt werden Szenen im Auffanglager einer deutschen Kleinstadt. Einer der Beamten dort ist ein gewisser Herr Fröhlich von der Prüfstelle B. Ein anderer breitet bei jeder Begegnung die Arme aus wie ein Vogel und sagt »Oh, Oh, Oh«. Aberwitzige Gespräche mit ihnen werden zu einem unfreiwillig komischen Schlagabtausch. Und dann ist da das Heimweh der Geflohenen, die von den…mehr

Produktbeschreibung
Herta Müllers Textcollagen aus ausgeschnittenen Buchstaben und Wörtern sind berühmt. Jetzt erfindet sie mit »Der Beamte sagte« eine ganze Geschichte in Collagen, nichts weniger als eine neue literarische Form des Erzählens. Gezeigt werden Szenen im Auffanglager einer deutschen Kleinstadt. Einer der Beamten dort ist ein gewisser Herr Fröhlich von der Prüfstelle B. Ein anderer breitet bei jeder Begegnung die Arme aus wie ein Vogel und sagt »Oh, Oh, Oh«. Aberwitzige Gespräche mit ihnen werden zu einem unfreiwillig komischen Schlagabtausch. Und dann ist da das Heimweh der Geflohenen, die von den Beamten vorgeladen werden: Meisterlich versteht es Herta Müller, rätselhafte, abgründige und doch poetische Bilder dafür zu finden, wie sich Ohnmacht anfühlt.
Autorenporträt
Herta Müller wurde 1953 in einem deutschsprachigen Dorf im Banat/Rumänien geboren. Nach einem Publikationsverbot und Repressionen durch den Geheimdienst Securitate konnte sie 1987 nach Berlin ausreisen, wo sie auch heute lebt. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Romane 'Atemschaukel' und 'Der Fuchs war damals schon der Jäger', die Prosabände 'Niederungen' und 'Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt', der Essayband 'Der König verneigt sich und tötet'. Ihre berühmten Gedicht-Collagen sind u. a. gesammelt in 'Die blassen Herren mit den Mokkatassen', 'Vater telefoniert mit den Fliegen' und 'Im Heimweh ist ein blauer Saal'. Für ihren Roman 'Herztier¿ wurde sie 1998 mit dem Impac Dublin Literary Award ausgezeichnet, dem weltweit höchstdotierten Literaturpreis für ein einzelnes Werk. Nach zahlreichen weiteren Ehrungen erhielt sie 2009 den Nobelpreis für Literatur. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Lena Bopp entdeckt in Herta Müllers Collagen-Gedichten nicht nur die Verzweiflung des Flüchtlings, die Absurditäten der Bürokratie in Deutschland und des Sicherheitsstaates in Rumänien, sondern auch die Schönheiten im deutschen Winter. Die Traurigkeit und Einsamkeit, die das lyrische Ich jeweils vermittelt, schärfen laut Bopp die Sinne dafür. Wie Müller hier eigene Erfahrungen verarbeitet, macht für die Rezensentin einmal mehr deutlich, dass der Weg in die Freiheit für viele Menschen zur Farce wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
"[Herta Müllers Poesie ist] eine Poesie, die die Grenzen der herkömmlichen Dichtung überschreitet und eine neue Gattung bildet: die Herta Müller-De-Kompositions-Wort-Bild-Poesie, in der die alten Wörter und Bilder zerstört, neu zusammengesetzt, dabei aber in einer künstlerischen Form aufgehoben und bewahrt werden." Ruthard Stäblein, Deutschlandfunk Büchermarkt, 04.10.21 "Aus schnell durchlaufenden Einzelbildern entsteht ein mitreißender Wörterfilm." Herbert Wiesner, Die Welt, 29.09.21 "Jede Collage ist zart komponiert, und erzählt doch gleichzeitig vom Schmerz und von der Angst der Exilantin." Christina Harthauer, SWR2 lesenswert, 22.08.21 "[E]in Buch aus 156 einzelnen Kunstwerken[, das einen] Kontrapunkt zu einem leicht konsumierbaren Erzählfluss [setzt.] Auf engstem Raum zieht Herta Müller alle Register: Beißende Ironie und stille Trauer, Träume und realistische Details [...], der Schnee, der Himmel und das Heimweh leuchten schmerzlich aus dieser Erzählung, die sich mit allen Mitteln dagegen wehrt, in einem Zug gelesen zu werden - das Eigengewicht der Wörter, Sätze und Bilder ist zu stark." Cornelius Hell, Die Presse, 21.08.21