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Walter Benjamins Dissertation - 1918/1919 in Bern entstanden und 1920 in einem Berner Verlag gedruckt - ist seine erste Buchveröffentlichung, in der bereits viele Motive seines späteren Denkens angelegt sind. Benjamin selbst schrieb über seine Arbeit: "Was sie sein sollte, ist sie geworden: ein Hinweis auf die durchaus in der Literatur unbekannte wahre Natur der Romantik."
Der Band bringt den Text des Erstdrucks, gefolgt von den Ergänzungen, die der Autor in sein Handexemplar eintrug, und der Druckfehlerliste. Des weiteren sind die Notizen zur Romantik enthalten, die zusammen mit der bisher
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Produktbeschreibung
Walter Benjamins Dissertation - 1918/1919 in Bern entstanden und 1920 in einem Berner Verlag gedruckt - ist seine erste Buchveröffentlichung, in der bereits viele Motive seines späteren Denkens angelegt sind. Benjamin selbst schrieb über seine Arbeit: "Was sie sein sollte, ist sie geworden: ein Hinweis auf die durchaus in der Literatur unbekannte wahre Natur der Romantik."

Der Band bringt den Text des Erstdrucks, gefolgt von den Ergänzungen, die der Autor in sein Handexemplar eintrug, und der Druckfehlerliste. Des weiteren sind die Notizen zur Romantik enthalten, die zusammen mit der bisher unveröffentlichten Liste der "Originalschriften" der Romantik und der "Schriften über Romantik" Benjamins intensive Beschäftigung mit dieser Epoche in umfassender Weise beleuchten. Uwe Steiner dokumentiert darüber hinaus ausführlich den Verlauf der Doktorprüfung und der Drucklegung sowie Florens Christian Rangs Auseinandersetzung mit dieser Arbeit, indem er dessen Randnotizen und einen Brief an Benjamin vom 10. Oktober 1920 wiedergibt. Die neu aufgefundenen Briefe Benjamins an den Berner Philosophen Paul Häberlin beschließen den Band.
Autorenporträt
1892
Walter Benjamin wird am 15. Juli als erstes von drei Kindern in Berlin geboren

1902-1905
Besuch der Kaiser-Friedrich-Schule (gymnasialer Zweig) in Berlin Charlottenburg

1905-1906
Aufenthalt im Landerziehungsheim in Haubinda, Schüler Gustav Wynekens

1912
Abitur an der Kaiser-Friedrich-Schule

1912-1913
Studium der Philosophie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin, daneben deutsche Literatur und Psychologie

1913
Erste Paris-Reise

1914
Selbstmord des Freundes Fritz Heinle

1915
Bruch mit seinem Lehrer Gustav Wyneken, Bekanntschaft mit Gershom Scholem und Werner Kraft

1916
Arbeit an dem Aufsatz Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen

1917
Heirat mit Dora Sophie Kellner, Studium in Bern

1918
Geburt des Sohnes Stefan, Bekanntschaft mit Ernst Bloch

1919
Promotion in Bern bei Richard Herbertz mit einer Arbeit über den »Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik«, Rückkehr nach Berlin

1921
Zeitschriftenprojekt »Angelus Novus«

1923
Bekanntschaft mit Siegfried Kracauer und Theodor W. Adorno

1924 Der Essay über Goethes Wahlverwandtschaften erscheint in den von Hugo von Hofmannsthal herausgegebenen Neuen Deutschen Blättern, mehrmonatige Reise nach Capri, lernt Asja Lacis kennen, Bekanntschaft mit Bertolt Brecht

1925
Der Versuch, sich mit der Arbeit »Ursprung des deutschen Trauerspiels« an der Frankfurter Universität zu habilitieren, scheitert, Benjamin wird nahegelegt, sein Gesuch zurückzuziehen

1925-1926
Mehrmonatige Reise nach Moskau

1926
Zusammen mit Franz Hessel Übersetzung Prousts, Beginn der journalistischen Tätigkeit für Die Frankfurter Zeitung und Die literarische Welt

1927
Rundfunkdebüt, Beginn der Arbeit am »Passagen-Werk«

1928
Im Berliner Verlag Ernst Rowohlt erscheinen die Einbahnstraße und Ursprung des deutschen Trauerspiels

1930
Scheidung, Plan der Zeitschrift »Krise und Kritik«

1932
Selbstmordabsichten, Aufenthalt auf Ibiza, Arbeit an der Berliner Chronik und der Berliner Kindheit um neunzehnhundert

1933
Verläßt im März Deutschland, Beginn des Exils

1934
Längere Aufenthalte bei Brecht in Svendborg/Dänemark, Wiederaufnahme der Passagen-Arbeit

1936
Die Briefanthologie Deutsche Menschen erscheint unter dem Pseudonym Detlef Holz in der Schweiz

1938
Letzter Aufenthalt bei Brecht in Dänemark, Abschluß von Das Paris des Second Empire bei Baudelaire

1939
Ausbürgerung, lnternierung im Lager in der Nähe von Nevers

1940
Thesen Über den Begriff der Geschichte, Benjamins Versuch, über die Pyrenäen zu fliehen, scheitert, Selbstmord am 26.9.1940 in Port Bou.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Freudig begrüßt Alexander Cammann den ersten Band der auf 21 Bände angelegten historisch-kritischen Edition der Werke Walter Benjamins, die voraussichtlich im Jahr 2018 vollendet sein wird. Er widerspricht dem Vorurteil, nichts sei für einen Autor tödlicher, als in die Hände der Philologen zu geraten. Gerade angesichts der überall grassierenden "Benjaminitis" hält er das Projekt einer kritischen Gesamtausgabe für höchst bedeutsam, ziele es doch darauf ab, das Wichtige wieder in den Blick zu bekommen. Die kritische Gesamtausgabe scheint ihm schon wegen der unübersichtlichen und wechselvollen Veröffentlichungsgeschichte Benjamins nötig, mehr noch aber, weil dadurch der "eigentümliche Denkstil" Benjamins, seine "verzettelte Produktion", das Fragmentarische und Verwobene seines Denkens sichtbar wird. Mit großem Lob bedenkt er die edle Aufmachung und typografische Gestaltung der Ausgabe. Der nun vorliegende Band "Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik" lässt für ihn bereits jetzt deutlich werden, wie ertragreich diese Edition ist bzw. sein wird. Camman applaudiert: "eine epochale Leistung, die eines epochalen Denkers würdig ist."

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dass das Werk des genialen Menschen Walter Benjamin heute durch diese Edition weiterlebt, ist schon jetzt ein Grund zur Freude. « Alexander Cammann taz. die tageszeitung