In der Sierra de Gredos erstreckt sich von Ost nach West über das Zentralmassiv mit dem Pico de Almanzor eine bis in den Frühling hinein verschneite, fast zweihundert Gratkilometer lange Gipfelflur. Dorthin macht sich die Bankfrau, von deren Abenteuern dieser Roman handelt, aus einer nordwestlichen Flußhafenstadt auf den Weg. Sie will diese Bergkette durchqueren und dort in dem Manchadorf den Autor treffen, mit dem sie einen klassischen Lieferantenvertrag abgeschlossen hat: Sie, die mächtige Strippenzieherin mit den verschiedenen Namen, die nach einem tödlichen Verkehrsunfall der Eltern bei ihren Großeltern in einem wendischen Dorf aufwuchs, dann viel herumreiste und gar einmal als Starschauspielerin in einem berühmten Film mitspielte, bezahlt den Autor und kümmert sich um seine Geldgeschäfte; und er erzählt im Gegenzug ihre Geschichte nach vorgegebenen Regeln. Abschweifungen sind erlaubt, und als einziger Maßstab gilt: »mich erzähltwerden spüren.«
Wir erfahren von den Begegnungen der wundersamen Abenteurerin mit den Menschen in der Sierra, vom Busfahrer und seinem Sohn, vom wandernden Steinmetz, dem Maultrommelspieler, vom Stadtrandidioten und nicht zuletzt vom Bruder, der lange im Gefängnis gesessen hat, und der Tochter, die verschwunden ist und doch immer wieder ganz anwesend in der Erinnerung und Sehnsucht. Vergangenheit und Zukunft, Jetztzeit und geträumte Zeit fließen ineinander in eine von den Bildern erhöhte Gegenwart.
Der Roman handelt von einern »größeren Zeit«, in der das Anschauen und die Liebe und die Güte, die Schönheit und der Freiden nicht nur als utopische Möglichkeiten gedacht, sondern in Erzählungen hervorgebracht und tragfähig gemacht werden können »für die und die, und die und die, und noch eine und noch eine lange Geschichte?«
Wir erfahren von den Begegnungen der wundersamen Abenteurerin mit den Menschen in der Sierra, vom Busfahrer und seinem Sohn, vom wandernden Steinmetz, dem Maultrommelspieler, vom Stadtrandidioten und nicht zuletzt vom Bruder, der lange im Gefängnis gesessen hat, und der Tochter, die verschwunden ist und doch immer wieder ganz anwesend in der Erinnerung und Sehnsucht. Vergangenheit und Zukunft, Jetztzeit und geträumte Zeit fließen ineinander in eine von den Bildern erhöhte Gegenwart.
Der Roman handelt von einern »größeren Zeit«, in der das Anschauen und die Liebe und die Güte, die Schönheit und der Freiden nicht nur als utopische Möglichkeiten gedacht, sondern in Erzählungen hervorgebracht und tragfähig gemacht werden können »für die und die, und die und die, und noch eine und noch eine lange Geschichte?«
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sichtlich hin- und hergerissen zwischen Lob und Tadel ist Hubert Spiegel im ersten Teil seiner Rezension. So verlegt er sich erst einmal aufs Referieren und berichtet von einem Roman über den "Bildverlust", der (in der Fiktion) als Zusammenspiel angelegt ist, zwischen einer "Prophetin", die die "Bankenfrau" genannt wird, und einem "Autor", der auf ihren Wunsch dies Buch schreibt. Eines hat der Roman auf jeden Fall: den "Handke-Ton", der hier, so Spiegel, im "Erzählgestus der allernervösesten Bedächtigkeit", was der Rezensent vor allem "unendlich nervtötend" findet. Schöne Sätze gibt es durchaus, räumt er ein, doch viel stärker stört er sich an kitschigen Passagen. Groß gedacht ist dieser 800-seitige Entwurf, daran hat Hubert Spiegel gar keinen Zweifel. Herausgekommen ist für ihn aber nur eine "Kettenreaktion des Kitsches", die in langweiliger Medienkritik münde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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