Was verbindet den Erwachsenen mit dem Kind, das er einmal war? Was rechtfertigt es, trotz der Veränderung zu sagen, es handle sich um denselben Menschen? Worin besteht allgemein die Identität erlebender Subjekte über die Zeit hinweg (ihre transtemporale Identität)? Ist diese Identität real oder ist sie nur eine Illusion? Mit begrifflicher Präzision, argumentativer Schärfe und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele entwickelt die Autorin eine Antwort auf diese Fragen. Die so gewonnenen Einsichten sind grundlegend für unser Verständnis des Unterschieds zwischen erlebenden Subjekten und Objekten ohne Innenperspektive. Sie beleuchten die Grundlagen unserer Selbstauffassung und der angemessenen Achtung anderer bewusstseinsfähiger Wesen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das neue Buch der Philosophin Martine Nida-Rümelin findet Martin Seel unterhaltsam. Immerhin wird die Frage diskutiert, ob Joschka Fischer philosophisch gesehen zum Elefanten mutieren könnte. Ungewöhnlich erscheint Seel ferner der Gang der Abhandlung über transtemporale Identität: Dass die Autorin ihr Arbeitsfeld streng gegen "Nebenpfade" (der Psychologie, der Ontologie) abgrenzt, um sich ganz auf die isolierte Innenperspektive des bewusstseinsfähigen Lebewesens als ihrer Meinung nach realistisches Merkmal von Identität zu beschränken. Dabei wird es Seel allerdings bald zu eng. Der von Nida-Rümelin behauptete Objektivismus, kritisiert er, werde dem behandelten Phänomen nicht gerecht. An "unabhängige Tatsachen", die uns ausmachen, mag er nicht glauben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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